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Mortlaut der Gesänge Singet dem eueren ein neues Lied^, Motette für «stimmigen Chor von Ioh. Seb. Bach (1685—1750) Singet dem Herrn ein neues Lied; die Gemeine der Heiligen soll ihn loben. Alle Welt freue sich des, der sie gemacht hat. Die Kinder Gottes sein fröhlich über ihrem Könige, sie sollen loben seinen Namen im Reigen, mit Pauken und mit Harfen sollen ihm spielen. 2. Chor (Choral) Wie sich ein Vat'r erbarmet üb'r seine jungen Kindelein, so tut der Herr uns allen, so wir ihn kindlich fürchten rein. Er kennt das arm' Gemachte, Gott weiß, wir sind nur Staub, gleich wie das Gras vom Rechen, ein' Blum' und fallend Laub! Der Wind nur drüber wehet, so ist es nicht mehr da! Also, der Mensch vergehet, sein End', das ist ihm nah. Johann Dramann, 1 I5«I 1. Chor Gott nimm dich ferner unser an, denn ohne dich ist nichts getan mit allen unfern Sache Drum sei du unser Sch/.m und Licht dann trügt uns unsre Hoffnung nicht, denn du wirst ferner wachen. Wohl dem, der sich im Glauben fest auf dich und deine Huld verläßt. Doppelchor: Lobet den Herrn in seinen Taten, lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit! Fuge: Alles, was Odem hat, lobe den Herrn, Halleluja! Der Glaube lebt^/ Kuppelgesang aus „Parsifal" von Richard Wagner (1813—1883) Der Glaube lebt, die Taube schwebt, des Heilands holder Bote, der für euch fließt, des Weins genießt und nehmt vom Lebensbrote, selig im Glauben und Liebe. z/2ln den neuen Morgen^ von William Eckardt (1884—1939) Bald ist der Nacht ein End gemacht; schon fühl ich Dom Himmelszelt durch alle Welt die Engel freude- Morgenlüfte wehn. Der Herr, der spricht: „Es werde Licht!" jauchzend fliegen; der Sonne Strahl durchflammt das All, Da muß, was dunkel ist, vergehn. Herr, laß uns Kämpfen, laß uns siegen! Robert R-inick //Die Straßburger Münsterengelchen^ von Hermann Grabner (geb. 1886) Gib dir weiter keine Mühe, mein Sohn, ohe! die kleinen törichten Engelchen am Münster zu Straßburg sind viel gescheiter als du. Sie rennen nicht und reden nicht und sitzen auf keinen Stühlchen nicht und schreiben nicht und dichten nicht und wissen von Haß und Liebe nicht: Stehn bloß so da, aus Stein gehau'n und tun den seligen Himmel anschau'n und loben Gott in guter Ruh' und machen ein lieb dumm Gesicht dazu mit ihren süßen Schnäbeln; o, was sind die törichten Engelchen froh, aus Steine, so kleine. Gib dir weiter keine Mühe mein Sohn, ohe! die kleinen törichten Engelchen am Münster zu Straßburg sind viel gescheiter als du. o. o. Di-rbaum //Mer die Musik sich erkiest^ von Hugo Distler (geb. 1903) Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut be° Wenn einst in der letzten Zeit alle Ding wie Rauch Kammer, denn ihr erster Ursprung ist von dem Himmel vergehen, bleibet in der Ewigkeit doch die Musik noch be- selbst genommen. Weil die Engel insgemein selbsten Musi- stehen. Weil die Engel insgemein selbsten Musikanten sein, kanten sein. Eduard MSrike