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Lieder aus der deutschen Nomantik 10. Zwei Knabenchöre von Robert Schumann slötll—18böj a) In Meeres Mitten In Meeres Mitten ist ein offner Laden, und eine junge Kaufmannsfrau darinnen, die feil stat golden Rand und Seidensaden. In Meeres Mitten ist ein Ra» von Solde: es streitet drum der lürke mit dem Fristen, wem wird zuletzt der edle Schatz zum Solde? In Meeres Mitt' ist ein Mar erstoben, mit Rosenkränzen kommen alle Lrauen: o bittet itzn für mich, Zesum den Knaben. bf Die Kapelle Rroben stelzet die Kapelle, schauet still ins lal tzinab, drunten singt bei Mies' und Melle frotz und tzell der lzirtenknab. lraurig tönt das Slöcklein nieder, schauerlich der Leichenchor, stille sind die frotzen Lieder, und der Knabe lauscht empor. Ilroben bringt man sie zu Srabe, die sich freuten in dem lal, lZirtenknabe, dir auch singt man dort einmal. Ludwig Ustland. 11. Drei gemischte thüre a) „Rord oder Süd " von Robert Schumann Ilord oder Süd! Menn nur im warmen Rusen ein Heiligtum der Schöntzeit und der Musen ein götterreicher Kimme! blicht! Rur Seistesarmut kann den Minter morden: Kraft fügt zu Kraft und Slanz zu Slanz der Rorden! Rord oder Süd! Menn nur die Seele glicht! Stadt oder Land! Rur nicht zu eng die Räume, ein wenig lZimmel, etwas grün der Räume zum Schatten vor der Sonne Rrand! Richt an das Mo ward Seligkeit gebunden, wer tzat das Slück schon außer sich gefunden? Stadt oder Land! Mas draußen liegt ist Land! Schlaf oder lod! willkommen Zwillingsbrüdcr! Rer lag ist tzin, es sinkt die Mimper nieder! lraum ist der Lrde Slück und Rot! Zu kurzer lraum, zu schnell verrauschtes Leben, warum so schön und doch so rasch verschweben? Schlaf oder lod! lZell strcchlt das Morgenrot. k. Lappe. bf „Lachen und weinen" von Lranz Schubert ll?S?—18M Lachen und weinen zu jeglicher Stunde recht bei der Lieb auf so mancherlei Srunde. Morgens lacht ich vor Lust und warum ich jetzt weine bei des pbendes Scheine, ist mir selbst nicht bewußt. rf „Rie Lorelle" von Lranz Schubert In einem Rächlein stelle, da schoß in froster Lil die launische Lorelle vorüber wie ein Pfeil. Ich stand an dem Sestade und säst in süßer Rust des muntern Lischleins Rade im klaren Rächlein zu. Lachen und Meinen zu jeglicher Stunde recht bei der Lieb aus so mancherlei Srunde. flbends weint ich vor Schmerz, und warum du erwachen kannst am Morgen mit Lachen, muß ich dich fragen, o lZerz. Lr. Rückect. Roch endlich ward dem Riebe die Zeit zu lang, er macht das Rächlein tückisch trübe, und est' ich es gedacht, so zuckte seine Rute, das Lischlein zappelt dran, und ich mit regem Rlute säst die Retrogne an. Lin Lischer mit der Rute wostl an dem Ufer stand und sast's mit kaltem Rlute, wie sich das Lischlein wand. Solang dem Wasser Kelle, so dacht ich, nicht gebricht, so fängt er die Lorelle mit seiner Mgel nicht. Deutsche Volkslieder 12. 0 Straßburg, du wunderschöne Stadt Volksweise S Straßburg, o Straßburg, du wunderschöne Stadt, darinnen liegt begraben so mannicher Soldat. So mancher und schöner, auch tapfere Soldat, der Vater und lieb Mutter böslich verlassen stat.