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Volkslieder „Nun leb Nun leb wohl, du kleine Gasse, nun ade. du stilles Dach! Vater. Mutter, sahn mir traurig und die Liebste sah mir nach. wohl, du kleine Gasse" Hier in weiter, weiter Ferne, wie's mich nach der Heimat zieht! Lustig singen die Gesellen, doch es ist ein falsches Lied. „Die Bauern", von Walter Rein (geb. 1893) Im Märzen der Bauer sein Rößlein einspannt, er setzt seine Felder und Wiesen in Stand: er pflüget den Boden, er egget und sät und rührt seine Sünde früh morgens und spät. Die Bäurin, die Mägde, sie dürfen nicht ruhn, sie haben im Garten und im Saus zu tun. sie graben und rechen und singen ein Lied, sie freu'n sich, wenn alles schön grünet und blüht. So geht unter Arbeit das Frühjahr vorbei, da erntet der Bauer das duftende Heu: er mäht das Getreide, dann drischt er es aus. im Winter, da gibt es manch fröhlichen Schmaus. „Vom Alten Fritz", Volkslied um 1750 Maria Theresia, rieh nicht in den Krieg! Du wirst nicht erfechten den herrlichen Sieg. Was helfen dir alle die Reiter und Husaren und alle Kroaten dazu? Marschieren auch dir zum Gefallen ins Feld Alle die großen Nationen der Welt. Wollen doch sehn, ob der Nuss' und Franzose was gegen uns ausrichten kann. Glaubst du etwa, daß der Preußische Staat Gar sich zum Kriege gerüstet nicht hat? Kannst du es glauben? Allein schon die Berliner Besatzung sie schlaget ein Heer. Wenn unser Friedrich im Felde für uns ficht. Scheuen den Teufel in der Hölle wir nicht. Mutig zum Kampfe? So rufen die Trompeten und Pauken: Wer Lust hat, der komm! Ei. wer hat denn solchen feinen Verstand. Daß er das Lied von den Preußen erfand? Drei Mann von des Königs Grenadier in der Wachtstube, die haben das Liedlein erdacht. „Was blasen die Trompeten?" Was blasen die Trompeten? Husaren heraus! Es reitet der Feldmarschall im fliegenden Saus. Er reitet so freudig sein mutiges Pferd, er schwingt so schneidig sein blitzendes Schwert. Juchheirassasa! Und die Deutschen sind da! Die Deutschen sind lustig und rufen Hurra! O schaut, wie ihm leuchten die Augen so klar: o schauet, wie ihm wallet sein schneeweißes Haar! So frisch blüht sein Alter, wie greifender Wein. Drum kann er Verwalter des Schlachtfeldes sein. Juchheirassasa! Und die Deutschen sind da! Die Deutschen sind lustig und rufen Hurra! Der Mann ist er gewesen, als alles versank. Der mutig auf gen Himmel den Degen noch schwang Da schwur er beim Eisen, gar zornig und hart, den Welfen zu weisen die deutsche Art. Juchheirassasa! Und die Deutschen sind da! Die Deutschen sind lustig und rufen Hurra! Bei Lützen auf der Aue er hielt solchen Strauß, daß vielen tausend Welfen der Atem ging aus. Viel Tausende liefen dort hastigen Lauf, Zehntausend entschliefen, die nie wachen auf. Juchheirassasa! Und die Deutschen sind da! Die Deutschen sind lustig und rufen Hurra! Drum blaset die Trompeten — Husaren heraus! Du reite, Herr Feldmarschall, wie Winde im Saus dem Siege entgegen, zum Rhein, übern Rhein, du tapferer Degen, in Frankreich hinein! Juchheirassasa! Und die Deutschen sind da! Die Deutschen sind lustig und rufen Hurra! „Schöner Frühling, komm doch wieder" Schöner Frühling, komm doch wieder. Lieber Frühling, komm doch bald. Bring uns Blumen, Laub und Lieder, Schmücke wieder Feld und Wald. La la. Auf die Berge möcht ich wieder, möchte seh'n ein grünes Tal, möcht in Gras und Blumen liegen und mich freu'n am Sonnenstrahl. La la. Möchte hören die Schalmeien und der Herden Glockenklang, möchte freuen mich im Freien an der Vögel süßem Klang. La la.