Volltext Seite (XML)
i. «kMiricn i^n^cuLir: * <I4Z3> „Gegenwart", für gemischten Chor. Alles kündet dich an! Erscheinet die herrliche Sonne, folgst du, so hoff ich es, bald. Trittst du im Garten hervor, so bist du die Rose der Rosen, Lilie der Lilien zugleich, wenn du im Tanze dich regst, so regen sich alle Gestirne mit dir und um dich umher. Nacht! und so war es denn Nacht! Nun übcrscheinst du des Mondes lieblichen, ladenden Glanz; ladend und lieblich bist du, und Blumen, Mond und Gestirne huldigen, Sonne, nur dir. Sonne, so sei auch du mir die Schöpferin herrlicher Tage. Leben und Ewigkeit ist's. 2. 8ILOkkILV ** (1844-1416- „Steig nur, Sonne, auf die Höhen!" für vier- bis achtstimmigen Chor. Steig nur, Sonne, auf die Höhen! Schauer wehn, und die Erde bebt vor Wonne. Kühn nach oben greift aus Nacht Waldes Pracht noch von Träumen kühl durchwoben. Und vom hohen Fclsaltar stürzt der Aar, und versinkt im Morgcnlohen. Frischer Morgen, frisches Herz, laß den Schlaf und laß die Sorgen, frisches Herz, himmelwärts. <Liche„dorff> 3. »LK200- " <S-b. 14171 Drei Tisdsr für gemischten Chor, nach Texten von Christian Morgenstern. s) „Tapetenblume". Tapetenblume bin ich fein, kehr wieder ohne Ende, statt im Mai'n und Mondenschein auf jeder der vier wände. Du siehst mich immerdar genung, soweit du blickst im Stübchen, und folgst du mir per Rösselsprung, wirst du verrückt, mein Liebchen. d) „Der Schaußelftuhl". Ich bin ein einsamer Schaukelstuhl und wackcl im winde. Auf der Terrasse, da ist es kühl, und ich wackel im winde. Und ich wackel und nackel den ganzen Tag, und es nackelt und rackelt die Linde, wer weiß, was wohl sonst noch wackeln mag im winde. c) „Kleine Geschichte". Litt einst ein Fähnlein große Not, halb war es gelb, halb war es rot und wollte gern zusammen zu einer lichten Flammen. Es zog sich, wandt sich, wellte sich, es knitterte, cs schnellte sich, umsonst! es mocht nicht glücken, die Naht zu überbrücken. Da kam ein Wolkenbruch und wusch das Fähnlein kreuz und quer, das Rot und Gelb, zerflossen, voll Inbrunst sich genossen. Des Fähnleins Herrn freilich war des Vorgangs Freudigkeit nicht klar, indeß sie sich besaßen, nun alle Welt vergaßen. 4. MkNäkM 8IN0N: " (S-d. 1843) Stvei Gl)örs für drei- und vierstimmigen Chor. s) Bachinvention auf Wilhelm Dusch. Lin kleiner Lruzianer spielt zuerst diese Lachinvention auf den Klavier vor (Karl Richter 18). Ach, der Tugend gute Werke, gerne möcht ich sie er wischen, doch ich merke, immer kommt mir 'was dazwischen. d) „Humor ist, wenn man trotzdem lacht". Humor ist, wenn man trotzdem lacht! Lauernmädel rundes, Bauernmädel gesundes, Bauernmädel jung und stramm, haut die ganze Welt zusamm. (D. I. Lirrdauin) s. kirn? kvcnroLlr: * <I438> Kophtisches Lied für vierstimmigen Chor. Lasset Gelehrte sich zanken und streiten, streng und bedächtig die Lehrer auch sein! Alle die weisesten aller der Zeiten lächeln und winken und stimmen mit ein: Töricht, auf Bess'rung der Toren zu harren, Kinder der Klugheit, o habet die Narren eben zum Narren auch, wie sichs gehört. Merlin, der Alte, im leuchtenden Grabe, wo ich als Jüngling gesprochen ihn habe, hat mich mit ähnlicher Antwort belehrt. Und auf den Höhen der indischen Lüste und in den Tiefen ägyptischer Grüfte habe ich das heilige Wort nur gehört. «. kvirr von vvobroirr: * <I4Z6, Landsßnechtslied (Text um isoo) für vier- bis sechsstimmigen Chor. Fuchswild bin ich, drum sehn ich mich so gar in fremde Land, auf wilder Heid such ich mein Weid, das tut mir schwerlich and. Tag und Nacht Hab ich kein Ruh, wie ich ihni tu, allzeit es gilt: ich bin fuchswild! Ich bin nicht zahm, sie sind mir gram die Bauern, wo sie stahn; sie meinen allzeit, ihr Haß und Neid soll großen Fürgang Han. Sie stecken voller arger Tück, ich wünsch mir Glück zu einem Schild, ich bin fuchswild! Ich armer Knecht bin viel zu schlecht, ich kann mich nimmer ernährn. In aller Welt fragt man nach Geld, wo ich beim Wirt tu zehrn. Dann an dem Met Hab ich kein Steur, der wein ist teur, ist süß und mild, ich bin fuchswild! Wohl auf, wohl hin! ein andrer Sinn, der leit mir schwerlich an: so wöllen wir, ob Gott will, schier ziehen ins xriederland. Der Winter hat mich gar verschneit, des Maien Zeit Herwider gilt, ich bin fuchswild!