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Ein Weilchen nur währt'--, sind Laus und Braus Vom Strudel des Lebens verschlungen: Die tobenden Wogen der Jugendlust, Die himmelan jauchzend gesprungen. Philister heißt man und alles ist aus. Und die am tollsten gewettert, Sind still und stumm, die Lieder vertont, Die Becher der Freuds zerschmettert. Drum - ei a, hailo und dreingehaut, Zum Teufel mit Kummer und Sorgen: Laßt kreisen das Horn, bis Hahnenschrei Verkündet den kommenden Morgen. Zum Trübsalblasen bleibet noch Zeit, Wallt Blondhaar silbern dem Greise: Es lebe die selige Jugendzeit, Holdlieb und die launige Weise. 9. Beim Rosenwirt am Grabentor des Abends um halb sechs, den Hammer schwingt der Wirt empor und schlägt den Zapfen er! Das schlurrt und glurrt aus feuchter Nacht vom Spundloch in die Kann', ei seht, wie's Antlitz jedem lacht, jedwedem Zechersmann: „Bierlcin, rinn! Bierlein rinn! Was nutzen mir die Kreuzsriein, wenn ich gestorben bin!" Beim Rosenwirt im Stübel drin, da sitzt ein junges Blut, die schmucke, schlanke Kellnerin war ihm noch gestern gut, doch heute ist sie durchgebrannt, fahr wohl, du falsche Her! Der Bursch kehrt sein Gesicht zur Wand und summt um halber sechs: :,: „Bierlein, rinn!..." :,: Beim Rossnwirt am Eichcntisch, da thront ein braver Greis, die Wangen rot, die Augen frisch, die Haare silberweiß! Schlug ihm gleich manchen großen Plan das Schicksal schnöd entzwei — um halber sechs schlägt auch wer an, der Alte brummt dabei: :,: „Bierlein, rinn!..." :.: Beim Rosenwirt am Grabentor, da blüht ein fein Gewächs, das heben wir im Glas empor schon abends um halb sechs. Wir heben es gar emsig hoch, wir leeren's auf den Grund — um Mitternacht da klingt es noch, schallt'? noch von Mund zu Mund: :,: „Bierlein, rinn!..." :,: 16. Der Sang ist verschollen, der Wein ist verraucht, e-tumm irr ich und träumend umher. Es taumeln die Häuser, vom Sturmwind umhaucht, Es taumeln die Wellen ins Meer. Die Wolken, sie tanzen, manch Sternlein fällt, Hat tief in den Wolken gezecht; Ich steh wie ein Fels, wie dis Angeln der Welt, Wie ei» Kaiser in Freiheit und Recht. tlnd die Straß: durchirr ich, die Plätze so schnell, Ich klopfe von Hause zu Haus; Bin ein fahrender Schüler, ein wüster Gesell, Wer schützt mich vor Wetter und Graus? Ein Mägdlein winkt mir vom hohen Altan, Hell flackert im Winde ihr Haar. Ich schlag in die Saiten und schwing mich hinan, Wie licht ist ihr Aug und wie klar! Und sie küßt mich und drückt mich und lacht so hell, Nie Hab ich die Dirne geschaut. Bin ein fahrender Schüler, ein wüster Gesell, Was lacht sie und küßt mich so traut? Lieder-Folge zur Zusammenkunft der Vereinigung ehem. Crucianer e. V. Dresden 1 Deutschland, Deutschland über alles, Über alles in der Welt, Wenn es stets zu Schutz und Trutze Brüderlich zusammenhält, Von der Maas bis an die Memel, Don der Etsch bis an den Belt, Deutschland, Deutschland über alles, Über alles in der Welt! Deutsche Frauen, deutsche Treue, Deutscher Wein und dcuticher Sang Sollen in der Welt behalten Ihren alten, schönen Klang, Uns zu edler Tat begeistern Unser ganzes Leben lang. Deutsche Frauen, deutsche Treue, Deutscher Wein und deutscher Sang! Einigkeit und Recht und Freiheit Für das deutsche Vaterland! Darnach laßt uns alle streben Brüderlich mit Herz und Hand! Einigkeit und Recht und Freiheit Sind des Glückes Unterpfand. Blüh im Glanze dieses Glückes, Blühe, deutsches Vaterland! 2. Die Fahne hoch! Die Reihen dicht geschlossen, SA. marschiert mit niutig festem Schritt. Kam'raden, die Rotfront und Reaktion erschossen, marschiere, im Geist in unser» Reihen mit. Die Straße frei den braunen Bataillonen, die Straße frei dem Sturmabteilungsman»! Es schaun aufs Hakenkreuz voll Hoffnung schon Millionen, der Tag für Freiheit und für Brot bricht an! Zum letzten Mal wird nun Appel! geblasen, zum Kampfe stehn wir alle schon bereit. Bald flattern Hitlcrfahnen über allen Straßen. Die Knechtschaft dauert nur noch kurze Zeit. 3. Als ich schlummernd lag heut Nacht, lockten süße Träume, Schimmernd in der Jugend Pracht, mich in ferne Räume. Krasses Füchslein saß ich schlank in der Kneipe wieder, Und in vollem Chore klang laut das Lieb der Lieder: Ouurieumus iZitur, juvenes elum sumus! ?ost jucunclam juventuiem, zoost muiestum seneciutem >!os Iiubebit Humus. Tabakswolkenduft umkreist, bläulich, Rheinweinbccher; Desto Heller flammt der Geist in dem Haupt der Zecher. Füchslein fühlt im Weltenrund sich der Schöpfung Krone; Und er singt mit keckem Mund und mit keckem Tone: Obi sunt, qui ante nos in munrio friere? Vnciite nü supsros, trunsite ucl inkeros, Obi jum tüere? Jäh erwacht ich. — Glockenklar tönt mir's in den Ohren: Heute sinds rund siebzig Jahr, seit du wardst geboren. Heut' schon liege» hinter dir der Semester hundert! — Hell rieb ich die Augen mir, summte still verwundert: Vita nosrru brevis est, brevi finietur, Venil mors veloeiier, rupii nos ntroeiter, Xemini smrceiur.