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Musiksommer Dresden 1941 Dresdner Kreuzchor Zeitgenössische Ehormusik a capella Mittwoch, den 18. Juni, 19^0 Llhs, im Gewerbehaus Leitung: Kreuzkantor Z)rof. Rudolf Mauersberger Hugo Herrmann (geb.1896): „Die Stimme des Volkes", für vier- bis sechs stimmigen Chor. Llrciufführung. Du seiest Gottes Stimme, so glaubt ich sonst, in heil'ger Tugend,- ja und ich sag' es noch! Llm unsre Weisheit unbekümmert rauschen die Ströme doch auch, und dennoch, wer liebt sie nicht? Llnd immer bewegen sie das Herz mir, hör' ich ferne die Schwindenden, die Ahnungsvollen, meine Bahn nicht aber ge wisser ins Meer hineilen. Denn selbstvergessen, allzubereit den Wunsch der Götter zu erfüllen, ergreift zu gern, was sterblich ist, und einmal offnen Auges auf eigenem Pfade wandelt, ins All zurück die kürzeste Bahn, so stürzt Her Strom hinab, er suchet Ruh, es reitzt, es ziehet Wider Willen ihn von Klippe zu Klippe, den Steuerlosen das wunderbare Sehnen dem Abgrund zu, und kaum der Erd' entstiegen, desselben Tags kehrt weinend zum Geburtsort schon aus purpurner Höh', die Wolke wieder. Llnd Völker auch ergreifet die Todes lust, und Heldenstädte sinken,- die Erde grünt und stille vor den Sternen liegt, den Betenden gleich, in den Staub geworfen, freiwillig überwunden die lange Kunst vor jenen Llnnachahmbaren da,- er selbst, der Mensch, mit eigner Hand zerbrach, die Hohen zu ehren, sein Werk der Künstler. Doch minder nicht sind jene den Menschen hold, sie lieben wieder, so, wie geliebt sie sind und hemmen öfters, daß er lang im Lichte sich freue, die Bahn des Menschen. Llnd wie des Adlers Jungen, er wirft sie selbst, der Vater, aus dem Neste, damit sie sich im Felde Beute suchen, so auch treiben uns lächelnd hinaus die Götter. Wohl allen, die zur Ruh gegangen sind und vor der Zeit gefallen, auch sie geopfert gleich den Erstlingen der Ernte, sie haben ihren Teil gewonnen! Nicht, o ihr Teuern, ohne die Wonne all des Lebens gingt ihr unter, ein Festtag ward noch einer euch zuvor, und dem gleich haben die andern keins gefunden. Doch sichrer ist's und größer, und ihrer mehr die allen alles ist, der Mutter wert, in Eile zögernd, mit des Adlers Lust, die geschwungnere Bahn zu wandeln. Drum, weil sie fromm ist, ehr' ich den Himmlischen zu lieb des Volkes Stimme, die ruhige, doch um der Götter und der Menschen willen sie ruhe zu gern nicht immer! Des Volkes Stimme! Friedrich Hölderlin.