fllte weltliche lZesänge Zulius Röntgen (geb. 1855): „Winterleid" Nach grüner Färb mein Herz verlangt in dieser trüben Zeit. Der grimmig' Winter währt so lang, der Weg ist mir verschneit. Die süßen Vöglein jung und alt, die hört man lang nit meh; das du des armen Winters Gwalt, der treibt die Vöglein von dem Wald mit Reif und kaltem Schnee. Er macht die bunten Blümlein fahl im Wald und auf der Heid. Den Laub und Gros allüberall, dem hat er wieder seit. All Freud und Lust wird jetzo feil, die uns der Sommer bringt. Gott geb dem Sommer Glück und Heil, der zieht nach Mittenkag am Seil, daß er den Winter zwingt. Orazio Vecchi <1550—1605): „Der Schwan im Tode" II bckaco e äolce ciZoo cuntsnUo inore. DU io pisn^enclo giung' ol kio ciel viver mio. 8trsn' e Uiver8s Sorte: Lb'ei mors scovbolsto. DU io woro desto. diorte cde nel inoriri, 54'empie Ui ^iois tutto e Ui Ue8irs. 8e nel inorir' sltro Uolor non 8ento, Di rnille niort' il Ui 8srei contento. Leis' singt der Schwan im Tode noch Klagelieder. 5ch aber mit Sehnen lege mich zum Sterben nieder. So ist das Los auf Erden: Der Schwan erstirbt untröstlich. Doch ich, ich sterbe selig, denn erst im Sterben naht sich die Freude, ungekannt auf Erden. So tilgt der Tod allen Schmerz noch hienieden. Und schließt die Augen mir in ew'gem Frieden. ^ Hans Leo Hasler <1564—1612): „Kein größer Freud" Kein größer Freud hätt ich auf dieser Erden, denn wenn du mir, mein Schatz, zu Teil möchtst werden, daß ich mit dir nach meiner Begier ganz freundlich könnte scherzen, dich Herzen. Schöns Lieb, ich bitt dich eben, wollst dich mei'm Wille ergeben, so woll'n wir beid in Lieb und Leid ehlich beisammen leben. Neuere weltliche öesänge Paul Gerhardt (geb. 1867): „Lob Gottes", für gemischten Chor und Sopransolo (Helmut Müller) Vöglein im kalten Winter, wo ist dein Nest? Unter dem Himmel! Es gibt noch manch Ecklein, manch warmes Verstecklein: da in Falten und Spalten, da sinkst du dein Nest unter dem Himmel. Vöglein im kahlen Felde, wo ist dein Speis'? 5n Gottes Händen. Da liegt manch Körnlein, manch niehbares Beerlein an Wegen und Stegen, da sinkst du dein Speis' in Gottes Händen. Vöglein aus dürrem Zweige, wo ist dein Sang? Still in dem Herzen: da liegt noch manch Liedlein, manch singsames Blütlein tief innen im Sinnen. Bald, Vöglein, bald Frühlings Anfang wacht auf dein Sang, lobt Gott von Herzen, bald, ja bald! .An den neuen Morgen" für gemischten Chor, op. 82 William Eckardt (1884—1939): Bald ist der Nacht ein End gemacht; schon fühl ich Morgenlüfte wehn. Der Herr, der spricht: „Es werde Licht!' Da muh, was dunkel ist, vergehn. Vom Himmelszelt durch alle Welt die Engel freudejauchzend fliegen; Der Sonne Strahl durchflammt das All, Herr, laß uns Kämpfen, laß uns siegen! Robert Reinick