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Robert Schumann (1810—1856) Zwei Gesänge für Knabenchor a) In Meeres Mitten In Meeres Mitten ist ein off ner Laden, und eine junge Kaufmannsfrau darinnen, die feil hat golden Band und Seidenfaden. In Meeres Mitten ist ein Ball von Golde; es streitet drum der Türke mit dem Christen. Wem wird zuletzt der edle Schatz zum Solde? In Meeres Mitt' ist ein Altar erhoben, mit Rosenkränzen kommen alle Frauen; o bittet ihn für mich. Iesum den Knaben. b) Die Kapelle Droben stehet die Kapelle, schauet still ins Tal hinab, drunten singt bei Wies' und Duelle froh und hell der Hirtenknab. Traurig tönt das Glöcklein nieder, schauerlich der Leichenchor, stille sind die frohen Lieder, und der Knabe lauscht empor. Droben bringt man sie zu Grabe, die sich freuten in dem Tal, Hirtenknabe, dir auch singt man dort einmal. Ludwig Uhland Volkslieder Karl Löwe (1796—1869) „Fridericus Rex" Friedericus Rex, unser König und Herr, der rief seine Soldaten allesamt ins Gewehr; zweihundert Bataillons und an die tausend Schwadronen, und jeder Grenadier kriegt sechzig Patronen. „Ihr verfluchten Kerls", sprach seine Majestät; „daß jeder in der Bataille seinen Mann mir steht. Sie gönnen mir nicht Schlesien und die Grafschaft Glatz, und die hundert Millionen in meinem Schatz. Die Kais'rin hat sich mit dem Franzosen alliiert, und das römische Reich gegen mich revoltiert, die Russen sind gefallen in Preußen ein, auf, laßt uns sie zeigen, daß wir brave Landskinder sein. Meine Generale Schwerin und Feldmarschall von Keith, und der Generalmajor von Zielen sind allemal bereit, Potz Mohren, Blitz und Kreuzelement, wer den Fritz und seine Soldaten nicht kennt! Nun adjö, Lowise, wisch ab das Gesicht, eine jede Kugel die trifft ja nicht; denn träfe jede Kugel apart ihren Mann, wo kriegten die Könige ihre Soldaten dann! Die Musketenkugel macht ein kleines Loch, die Kanonenkugel ein weit größeres noch, die Kugeln sind alle von Eisen und Blei und manche Kugel geht manchem vorbei. Unsre Artillerie hat ein vortrefflich Kaliber und von den Preußen geht keiner nicht zum Feinde nicht über, die Schweden, die haben verflucht schlechtes Geld, wer weiß, ob der Gesterreicher besseres hält. Mit Pomade bezahlt den Franzosen sein König, wir Kriegen alle Woche bei Heller und Pfennig: Potz Mohren, Blitz und Kreuz Sakrament, wer kriegt so prompt wie der Preuße sein Traktament! Friedericus, mein König, den der Lorbeerkranz ziert, ach, hätt'st du nur öfters zu plündern permittiert! Friedericus Rex, mein König und Held, wir schlügen den Teufel für dich aus der Welt! Was blasen die Trompeten?" Was blasen die Trompeten? Husaren heraus! Es reitet der Feldmarschall im fliegenden Saus. Er reitet so freudig sein mutiges Pferd, G schaut, wie ihm leuchten die Augen so klar; o schauet, wie ihm wallet sein schneeweißes Haar. Drum kann er Verwalter des Schlachtfeldes sein. So frisch blüht sein Alter, wie greifender Wein, er schwingt so schneidig sein blitzendes Schwert. Iuchheirassasa! Und die Deutschen sind da! Die Deutschen sind lustig und rufen Hurra! Iuchheirassasa! Und die Deutschen sind da! Die Deutschen sind lustig und rufen Hurra! Wenns die Soldaten". Volksweise, bearbeitet von Phillir Wolfram Wenns die Soldaten durch die Stadt marschieren, öffnen die Mädchen Fenster und Türen. Ei, warum? Ei darum. Ei, bloß wegn dem Schingderassa, Bumderassasa! Eine Flasche Rotwein und ein Stückchen Braten schenkens die Mädchen ihren Soldaten. Ei warum . . . Wenns im Felde blitzen Bomben und Granaten Weinens die Mädchen um ihre Soldaten. Ei warum ... Zweifarbne Tücher, Schnauzbart und Sterne, Herzens und Küssens die Mädchen, ach, so gerne. Ei warum . . . Kommens die Soldaten wieder in die Heimat, seins ihre Mädchen alle schon verheirat. Ei warum ...