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Alte Lieder Hubert Waelrant (um 1517—1595): „An die Musikanten" Musikanten, die ihr froh uns singt und tiriliert und jubiliert nach Noten, o sorgt, daß euer Sang auch lieblich klingt, dem Sinn gemäß, wie er im Lied geboten. Ein Beispiel nehmt am vöglein in den Zweigen, das sich erfreut an seinem schlichten Sang; mit offnem Ghr stets achtet auf den Klang! Im andern Fall ich Schweigen euch empfehle. Doch bitt' ich sehr euch: sorget nur allzeit, daß nie ihr singt, wenn trocken eure Kehle! Heinrich Isaac (vor 1450—1517): „Innsbruck, ich muß dich lassen", für vierstimmigen Chor Innsbruck, ich muß dich lassen, Ich fahr dahin meiw Straßen In fremde Land dahin; Mein Freud ist mir genommen, Die ich nit weiß bekommen. Wo ich im Elend bin. Mein Trost ob allen Weibeu, Dein tu ich ewig bleiben, Stät, treu in Ehren fromm. Nun muß dich Gott bewahren, In aller Tugend sparen, Dis daß ich wiederkomm! Grlando di Lasso (1530—1594): .Echolied" für zwei Chöre O la, o cbe bon' eocko! ?ip1ismooi, piacere! 44s, ba, ba, kiciismo tutti, O bon compaxno! cbe voi tu? Vorris cbe tu osnt388i - uns 03N20N3. stercbe? stercbe 8i? ?ercbe no? ?ercke non voxlio. ?ercke non voi? ?ercbe non mi pi'ace. 1H, <licoksoi tu! O xran poltron! ^ 8ixnor 8Ü Or8Ü non piu? ^.ncliamo! T^äclio bon eocbo! Ke8t' in pace! 6a8t3! Pause Lieder aus der deutschen Romantik Hollah! Welch gutes Echo! Rufet es an. versucht es! Ha, ha, ha! Lacht einmal alle! Hör an, Geselle! Was willst du? Du sollst uns etwas singen! Ein Liedchen? Warum? Ei warum? Ei nun, ich will nicht. Warum denn nicht? Weil ich keine Lust Hab! Schweig doch stille, schweig doch du! Du Grobian! Zu dienen! Nun, ist's genug? So gehn wir! Leb wohl denn, Echo! Bleib in Frieden! Basta! Franz Schubert (1797—1828) a) Am Brunnen vor dem Tore* Am Brunnen vor dem Tore da steht ein Lindenbaum; ich träumt in seinem Schatten so manchen süßen Traum. Ich schnitt in seine Rinde so manches liebe Wort; es zog in Freud und Leide zu ihm mich immer fort. Ich mußt auch heute wandern vorbei in tiefer Nacht. Da Hab ich noch im Dunkeln die Augen zugemacht, und seine Zweige rauschten als riefen sie mir zu: „Komm her zu mir, Geselle, hier findst du deine Ruh". Nun bin ich manche Stunde entfernt von jenem Grt, und immer hör ichs rauschen. Du findest Ruhe dort. b) Die Forelle In einem Bächlein Helle, da schoß in froher Eil die launische Forelle vorüber wie ein Pfeil. Solang dem Wasser Helle, so dacht ich, nicht gebricht, so fängt er die Forelle mit seiner Angel nicht. Ich stand an dem Gestade und sah in süßer Ruh des muntern Fischleins Bade im klaren Bächlein zu. Ein Fischer mit der Rute wohl an dem Ufer stand und fah's mit kaltem Blute, wie sich das Fischlein wand. Doch endlich ward dem Diebe die Zeit zu lang, er macht das Bächlein tückisch trübe, und eh' ich es gedacht, so zuckte seine Rute, das Fischlein zappelt dran, und ich mit regem Blute sah die Detrogne an.