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Drei Könige wandern aus Morgenland; Ein Sternlein führt sie zum Jordanstrand. In Juda fragen und forschen die drei, Wo der neugeborne König sei? Sie wollen Weihrauch, Myrrhe und Gold Dem Kinde spenden zum Opfersold. Und hell erglänzet des Sternes Schein; Zum Stalle gehen die Kön’ge ein; Das Knäblein schauen sie wonniglich, b) „Die Könige.“ Anbetend neigen die Kön’ge sich; Sie bringen Weihrauch, Myrrhen und Gold Zum Opfer dar dem Knäblein hold. 0 Menschenkind! Halte treulich Schritt! Die Kön’ge wandern, o wandre mit! Der Stern der Liebe, der Gnade Stern erhelle dein Ziel, So du suchst den Herrn, und fehlen Weihrauch, Myrrhen und Gold. Schenke dein Herz dem Knäblein hold! Schenk ihm dein Herz! IV. Weltliche Weihnachtslieder Zwei Knabenchöre a) „Wenn ich mit meiner Christlatern“ von Hans Wildelau. Wenn ich mit meiner Christlatern früh in die Metten geh, da steht ein großer Funkelstern am Himmel in der Höh! Das ist derselbe Funkelstern, der überm Kripplein stand, darin Maria Gott den Herrn in arme Windeln band. Nun weiß ich, daß ich Gott den Herrn mit eignen Augen seh’, wenn ich mit meiner Christlatern früh in die Metten geh’. Kurt Arnold Findeisen. b) „Kurrendesänger“ von Hans Wildelau. Wir ziehen durch die Straßen und frieren an die Nasen, auch friern wir an die Zehn; doch singen wir sehr schön! Wir singen Weihnachtslieder die Straßen auf und nieder, hell leuchtet die Latem: der Max, der trägt den Stern. Wir laufen als Kurrende und frieren an die Hände, auch friern wir an die Zehn; doch singen wir sehr schön! Kurt Arnold Findeisen. Drei Lieder für 4 stimmigen Chor von Gerhard Strecker a) „Weihnacht“ für 4stimmigen Chor. Markt und Straßen stehn verlassen, still erleuchtet jedes Haus, sinnend geh ich durch die Gassen, alles sieht so festlich aus. An den Fenstern haben Frauen buntes Spielzeug fromm geschmückt, tausend Kindlein stehn und schauen, sind so wunderstill beglückt. Und ich wandre aus den Mauern bis hinaus ins freie Feld, hehres Glänzen, heilges Schauern! Wie so weit und still die Welt! Sterne hoch die Kreise schlingen, aus des Schnees Einsamkeit, steigts wie wunderbares Singen O du gnadenreiche Zeit! Jos. Freih. v. Eichendorff. b) „Marsch der Weihnachtspuppen“ für 4stimmigen Chor. Die Nüsseknackerkompanie marschiert vorüber stolz, ihr folgt das Korps der Musizi von Gummi und von Holz, mit Trommeln und Harmonika, Trompete und Fagott: Bum bum, kling klang, tara, tara! bringt es das Ständchen flott. Mit lustgen Sprüngen naht das Korps der Hampelmänner fix, der große Puppendamenflor mit tiefstem Galaknicks; die Ehrenwache im Galopp, Dragoner und Husar: Bum bum, Trara, kling, kling, hopp, hopp! bringt ihre Huldgung dar. Die Arche Noah kommt zum Schluß: Lamm, Löwe, Maus und Hahn aus Schokolade, Zuckerguß, Tragant und Marzipan: Chinese, Türke, Mohr und Schah ruft voller Jubel aus: Bum bumm, kling, kling, trara, trara! Hoch Vater Nikolaus! Julius Lohmeyer. c) „Inmitten der Nacht“ von Wilhelm Taubert (1811—1891). Inmitten der Nacht, ihr Hirten erwacht, in Lüften hörts klingen, das Gloria singen die englische Schar: daß Gott geboren, ist wahr! Ach, Vater, schau, schau! Was finden wir da? Ein herziges Kindlein auf schneeweißen Windlein; dabei sind zwei Tier, Ochs, Esel, allhier. Ach, daß Gott erbarm, wie ist die Mutter so arm! Sie hat ja kein Pfännlein, zu kochen dem Kindlein, Kein Mehl und kein Schmalz, kein Milch und kein Salz. Ihr Brüder kommt h’raus, wir wollen nach Haus, kommt alle, wir wollen dem Kindlein was holen; kommt einer hierher, so kommt er nicht leer. Inmitten der Nacht, ihr Hirten erwacht, In Lüften hörts klingen, das Gloria singen Die englische Schar: daß Gott geboren, ist wahr!