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„DER WACHTELSCHLAG". Horch, wie schallts dorten so lieblich hervor! Fürchte Gott! Ruft dir die Wachtel ins Ohr. Sitzend im Grünen, von Halmen umhüllt, mahnt sie den Horcher am Saatengefild’: Liebe Gott! Er ist so gütig und mild! Wieder bedeutet ihr hüpfender Schlag: Lobe Gott! Der dich zu lohnen vermag! Siehst du die herrlichen Früchte im Feld, sieh’ sie mit Rührung, Bewohner der Welt. Danke Gott! Der dich ernährt und erhält. Schreckt dich im Wetter der Herr der Natur: Bitte Gott! Und er verschonet die Flur. Machen die künftigen Tage dich bang, tröstet dich wieder der Wachtel Gesang. Traue Gott! Deutet ihr lieblicher Klang. „ALS EINST IM MAIEN". Als einst im Maien die Nachtigall schlug, lang ist es her Purpurne Röslein der Dornenbusch trug, lang ist es her Amsel im Walde, wo’s stillgrün und traut Heimlich ihr Nestlein aus Halmen sich baut Lockend den Wandrer mit lieblichem Laut, lang ist es her. Als ich noch ruhte in Mütterleins Arm, lang ist es her Sicher geboren, so innig und warm, lang ist es her Wo ich mit Englein noch spielte im Traum Mütterlein wiegte das Bettlein von Flaum. Kannte das Leben nicht Zeit nicht noch Raum, lang ist es her. Frühling, o Frühling, du goldene Zeit, lang ist es her Kindheit, o Kindheit, du Traum ohne Leid, lang ist es her Warum vergeht ihr so flüchtig und schnell Wart doch so wonnig, so sonnig und hell, Wehmutsvoll klagt einst ein trüber Gesell: lang ist es her. „ALLE VÖGEL SIND SCHON DA". Alle Vögel sind schon da, alle Vögel, alle. Welch ein Singen, Musizieren, Pfeifen, Zwitschern, Tirelieren! Frühling will nun einmarschier’n, kommt mit Sang und Schalle. Wie sie alle lustig sind, flink und froh sich regen. Amsel, Drossel, Fink und Star und die ganze Vogelschar wünschet dir ein frohes Jahr, lauter Heil und Segen. Was sie uns verkündet nun nehmen wir zu Herzen, wir auch wollen lustig sein, lustig wie die Vögelein, hier und dort, feldaus, feldein, singen, springen, scherzen. K 1(M3