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Brahms: ; ■ /Schicksalslied für Chor und Orchester. hr-wandelt droben im Licht,auf weichem Boden,selige Genien!. Glänzen- e Götterlüfte rühren euch leicht,wie die Finger der Künstlerin hei lige Saiten, / ' Schicksallos,wie-der schlafende Säugling atmen;die Himmlischen.Keusch bewahrt in bescheidener Knospe blühet ewig ihnen der Geist,und die. seligen Augen blicken in stiller,ewiger Klarheit. Doch lins ist gegeben, auf keiner Stätte zu ruh'n, es-schwinden, es • fallen die leidenden Menschen blindlings von einer Stunde zur andern, wie Wasser von Klippe -zu Klippe geworfen, jahrelang insf Ungewisse ' i-, 4 v* r-* *U (Hölderlin) , . "\ hinab. Kurt Hessenberg; Fiedellieder ' E r s t e r Teil /■Lang und breit war ich gesessen überm, schwarzen Kontrapunkt; auf ein I Haar dem Stadttrompeter gaben sie mich zum Adjunkt. Hei, da bin ich aus- I gerissen; schöne Welt so nimm mich nun I Durch die Städte will .ich* ■' i schweifen, an den Quellen will ich-ruhn. Nur die Fiedel auf dem Rücken; vorwärts über Berg und Strom l Schon durchschreit ich deine Hallen,ho her kühler Waldesdom., Und ich streich die alte Geige, daß es hell im Wandern klingt; schaut der-Fink vom Baum h ernieder: " Ei Herr Vetter, wie das singt.!" Doch am Horizonte steiget eines Städtchens Turm empor; %<***} rnthN eichen kleinen Lilienohren geig ich dort mein Stückleih vor ? • • ] Wenn mir unterm Fiedelbogen manche Saite auch zersprang, neue-werden aufgezogen und sie geben frischen Klang. Auf dem Schützerplatz, am Tore strich ich leis mein Spielwerk an:Y/ie sie gleich die Köpfe wandten,da ich eben nur begann* Und es tönt und* schwillt und rauschet, wie im Sturz der Waidesbach;.' meine Seele-- Singt die Weise, meine. Geige klingt sie nach. Trotzig hadern noch die*Burschen; bald doch wird es still im Kreis.. Erst ein Raunen, dann ein Schweigen; selbst die Bäume säuseln leis. Zauber hat sie all befangen; und ich weis wie das geschah! D_ort ■ in Kranz der blonden Frauen stehst du selbst, Frau Musika !. ' . IV. Glaubt ich doch, sie war es selber, was nur das .Gedanken sind! Die' Frau Musika von Himmel und'nun ist's ein Erdenkind. Gestern, da stand sie an Brunnen, zog ich flink den Hut zun Gruß; und sie nickt und 'sprach in Züchten: " Grüß dich Gott> Herr Musikus." Zwar ichwußt* . Marannle'heißt sie, und sie wohnt : an Tore nah; doch .ich hätt’s nicht können lassen,sprach: "GrüB T Gött, y Fraü Musika."^Was sie da füi* Augen nachte, und was da mit mir geschah; stets nun klingt’s mir vor den Ohren: Musikus und Musika ! V (v) Jn den Garten eingestiegen war ich nun nit guten Glück; wie die Fleüer- näuse fliegen, langsam weicht die Naoht zurück. Doch indes.an Feldes- saune drüben kaün Aurora glimmt, hab ich untern Lindenbaune hier die Fiedel schon gestimmt. Sieh, dein, Kammerfenster blinket in den ersten - • '• Morgenstrahl; ( ) *