dior in Chemnitz {äkssu. Hans Leo Hasler 11564—1612): „Tanzen und Springen". Orlando di Lasso (1530—1594): „Echolied". Neue Lieder: Rudolf Mauersberger (geb. 1889): Zwei ernste und zwei heitere Weisen: a) „Die Linden" Unsterblich duften die Linden. Was bangst du nur? Du wirst vergehn, und deines Fußes Spur wird bald kein Auge mehr im Staube finden. Doch blau und leuchtend wird die Sonne stehn und wird mit seinem süßen Atemwehn gelind die arme Menschenbrust entbinden. Wo kommst du her? Wie lang bist du noch hier? Was liegt an dir? Unsterblich duften die Linden. Ina Seidel. b) „Unruh der Zeit" Das kleine Rad läuft ohne Ruh und mit ihm wider Willen du und ich und jedes Menschenkind. Die Unruh im Gehäuse klagt, das Herz in armer Brust ver zag t: Wohin, wozu denn so geschwind? Und mancher fragt und klagt sich taub: Mein Leben fährt dahin wie Staub in einem starken Wind. Doch singt die Drossel immerzu. Die Rose blüht in Himmelsruh. Die Mutter wiegt ihr Kind. Da schweigt der Wind, steht still die Zeit. Es glänzt herauf die Ewig keit, wo wir zu Hause sind. Will Vesper. c) „Lern nur das Lachen" Lern nur das Lachen. Ich habs probiert; wenn mich der Mißmut grämlich anstieret. Lach ihn an, ha ha, ganz keck; husch, ist er weg. Lern nur das Lachen und übe dich dran. Schaut man mit lachenden Augen ihn an, ändert der Schatten selbst sein Gesicht und wird ein Licht. Lern nur . das Lachen; ich habs probiert. Ha ha! Fritz Woike. d) „Pfeifen" Klavier und Geige, die ich wahrlich schätze, ich könnte mich mit ihnen kaum befassen,- mir hat bis jetzt des Lebens rasche Hetze nur zu der Kumt des Pfeifens Zeit gelassen. Zwar darf ich mich noch keinen Meister nennen, lang ist die Kunst und kurz ist unser Leben. Doch alle, die des Pfeifens Kunst nicht kennen, die bedaure ich. Mir hat sie viel gegeben. Drum hab ich längst mir innig vorgenommen, in dieser Kunst von Grad zu Grad zu eifen und hoffe, endlich noch dahin zu kommen, auf mich, auf euch, auf alle Welt zu preifen. Hermann Hesse.