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Orlando di Lasso: „Echolied.“ Hollah! Welch gutes Echo! Rufet es an! Versuchtes! Ha ha ha ! Lacht einmal alle! Hör an, Geselle! Was willst du? Du sollst uns etwas singen! Sing uns ein Liedchen! Warum? Ei warum? Warum nicht? Ei nun, ich will nicht. Warum denn nicht? Weil ich keine Lust hab. Schweig doch stille! Schweig doch du! Du Grobian! Zu dienen! Nun, ists genug! So gehn wir. Lebwohl denn, Echo! Bleib in Frieden! Basta! Romantik: Johannes Brahms (1833—1897): „Zigeunerlieder“ (Dichter unbekannt). 1. Himmel strahlt so helle und klar, heller strahlt mir dein Augen paar. Du meine Rose, mir ins Auge blick, daß ich dich segne in meinem Glück. Vögleins Lied so lieblich erklingt, süßres Lied mir mein Liebchen singt. Sonne küßt das ganze Erdenrund, heißer küßt mich dein Rosenmund. 2. Rote Rosenknospen künden schon des Lenzes erste Triebe. Rosen rote Wangen deuten Mädchens erste Liebe. Kleiner roter Vogel (lieg herab zur roten Rose! Bursche geht zum rosgen Mädchen kosen. 3. Brennessel steht am Wegesrand, Neider und Feinde hab ich in Stadt und Land. Neidet, haßt, verleumdet, doch das bringt mir keine Not. Wenn mir nur mein süßes Liebchen treu bleibt bis zum Tod. 4. Liebe Schwalbe, kleine Schwalbe, trage fort mein kleines Briefchen ! Flieg zur Höhe, fliege schnelle aus, flieg hinein in Liebchens Haus ! Fragt man dich: woher du kommst, wessen Bote du geworden, sag: du kommst vom treusten Herzen, das vergeht in Trennungs schmerzen. Johannes Brahms: „Guten Abend, gut Nacht“ (Gedicht aus „Des Knaben Wunderhorn“). Guten Abend, gut Nacht, mit Rosen bedacht, mit Näglein besteckt, schlupf unter die Deck: morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt. Guten Abend, gut Nacht, von Englein bewacht, die zeigen im Traum dir Christkindleins Baum: schlaf nun selig und süß, schau im Traum ’s Paradies. Richard Wagner (1813—1883): Gesang der Knaben aus der Kuppel aus „Parsifal.“ Der Glaube lebt, die Taube schwebt, des Heilands holder Bote. Der für euch fließt, des Weins genießt und nehmt vom Lebensbrote. Selig in Glauben und Liebe. Volkslieder: „Wenn ich den Wandrer frage“ Friedrich Brückner „Im Krug 7,um grünen Kranze“ „Aus der Jugendzeit“ Robert Radecke „Im schönsten Wiesengrunde“