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Bonzen ««es uremzoiors in Somsdorf am 4. November 1945. 15.50 Uhr Vortragsfolge: Johann Sebastian Bach (1685—1750: „Singet dem Herrn ein neues .Lied.“ 1. Satz der achtstimmigen Motette. Singet dem Herrn ein neues Lied, die Gemeine der Heiligen sollen ihn loben. Israel freue sich deß, der ihn gemacht hat. Die Kinder Zion sein fröhlich über ihrem Könige, sie sollen loben seinen Namen im Reigen, mit Pauken und mit Harfen sollen sie ihm spielen. Wolfgang Amadeus Mozart: „Ave verum.“ Cbriste, Mensch geboren, Gottes Lamm, Marias einger Sohn, dorn gekrönt, hingeopfert, gekreuzigt durch unsre Schuld. Durch deine Unschuld, Schmach und Marter, durch dein Blut und Wunden tröste uns im bittern Scheiden, in Todesnot erhöre uns. Franz Schubert (1820): „Der 23. Psalm“ für Knabenchor und Klavier. Gott ist mein Hirt, mir wird nichts mangeln. Er lagert mich auf grüner Weide, er leitet midi an stillen Bachen, er labt mein schmachten des Gemüt, er führt mich auf gerechtem Steige zu seines Namens Ruhm. Und wall ich auch im Todesschattentale, so wall ich ohne Furcht, denn du beschützest mich, dein Stab und deine Stütze sind mir immerdar mein Trost. Du richtest mir ein Freudenmahl im Angesicht der Feinde zu, du salbst mein Haupt mit Öle und schenkst mir volle Becher, mir folget Heil und Seligkeit in diesem Leben nach, einst ruh ich ewge Zeit dort in des Ewgen Haus. Anion Bruckner (1824—1896): „Ave Maria.“ Gegrüßt seist du, Maria, voll der Gnaden, der Herr ist mit dir, du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. Orlando di Lasso (1530—1594): „Madrigale.“ , Audite nova! (Hört das Neue!) Der Bauer von Eselskirchen der hat ein feiste Gans. Die hat ein langen, feisten, dicken, weidelichen Hals. Bring her die Gans, hab dirs, mein trauter Hans! Rupf sie, zupf sie, zreiß sie, friß sie! Das ist Sankt Martins Vögelein, dem können wir nit Feind sein! Knecht Heinz, bring her ein guten W r ein und schenk uns tapfer ein; laß umhergahn, in Gottes Nam’ trinken wir gut Wein und Bier auf die gsotten Gans, auf die braten Gans, auf die junge Gans, daß sie uns nit schaden mag. Antonius Scandcllus (1517—1580): „Die Henne.“ Ein Hennlein weiß mit ganzem Fleiß sucht seine Speis bei einem Hahn und liub zu gacksen an: ga ga ney, das Hennlein legt ein Ei. Backen wir ein Kücbelein, Mäuselein und Sträubelein, und trinken auch den kühlen WVin. Ga ga ney, das Hennlein legt ein Ei! 2(J8 — Alfred Jentzsch, Tharandt