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Kirchenkonzert des Dresdner Kreuzchors in der Kirche zu Dresden-Briesnitz Montag, den 29. Oktober 1945, 18 Uhr „Es ist viel Not vorhanden“ Johannes Eccard (1553—1611) Es ist viel Not vorhanden hier und in allen Landen, daß wohl ein Herz möcht zagen aus Furcht der großen Plagen. Das ist noch unser Trost, daß Gott gewiß erlöst, all die ihn rufen an, des freu sich jedermann. „Dens noster refugium“ Hans Leo Hasler (1564—1612) Deus noster refugium et virtus, adiutor in tribulationibus, quae invenerumt nos nimis. Propterea non timebimus, dum turbabitur terra et transferentur montes in cor maris. Sonuerunt et turbatae sunt aquae eorum, conturbati sunt montes in fortitudine eius. Fluminis impetus laetificat civitatem dei, sanctivicavit tabernaculum suum altissimus. Deus in medio eius non commorebitur, adiurabit eam deus mane diluculo. Conturbatae sunt gentes et inclinata sunt regna, dedit vocum suam: mota estterra. Dominus virtutum nobiscum, susceptor noster, deus Jacob. Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben. Darum fürchten wir uns nicht, wenn gleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken, wenn gleich das Meer wütete und wallete und von seinem Ungestüm die Berge einfielen. Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren Brünnelein, da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind. Gott ist bei ihr darinnen, darum wird sie wohl bleiben; Gott hilft ihr frühe. Die Heiden müssen verzagen und die Königreiche fallen; das Erdreich muß vergehen, wenn er sich hören läßt. Der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Jacobs ist unser Schutz. Orgel Toccata et Fuga in C-Dur Joh. Seb. Bach (1685—1750) „Ich gedenke der alten Zeit“ Albert Becker (1834—1899) Antiphone und Psalm Ich gedenke der alten Zeit, der vorigen Jahre. Gott, dein Weg ist heilig. Wo ist ein so mächtiger Gott, als du, Gott bist. Du bist der Gott, der Wunder tut. Du hast deine Macht bewiesen unter den Völkern. Du hast dein Volk erlöset, gewaltiglich. „Psalm 91“ Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809—1847) Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen, denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, daß sie dich auf den Händen tragen, und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.