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ficeujchocoerpec am Sonnabend, dem ll.fluguft 1945, 18 Uhr In der fluferftehungs-Siedle, Dresden-Plauen „Aufer immensam“ für gern. Chor u.0rgel n. fjeinr. Schüft (1585-1672) Diefes Chormeth ift ein Gebet um ftbroenbung alles Unheils, bas ber 30 jährige firieg mit fich brachte. 5tatt ber mörtlichen folgt eine freie Überfefcung. Aufer immensam, aufer, Deus, aufer, iram et cruentatum cohibe flagellum, nec scelus nostrum properes ad aequam pendere lancem. Si luant iustam male nostra poenam, quis potest saevas tolerare plagas, cum nec ultricem spatiosa ferret machina virgam. Earce sed nostris miserando culpis ius pari Clemens, pietate miscens cui manet semper proprium maligno parcere mundo. Cur super vermes luteos furores tumis, o magni fabricator orbis quid tumus quam fex putris, umbra qulvts glebaque terrae? Nos parentales maculant reatus et caro mentem trahit imbecillem, ergo tarn sortern fragilem benigno respice vultu. Da crucem, claves, scuticam, coronam, lanceam, funes rigidamque mortem, inter iratam moderare dextram et mala nostra. Non opus summi pereat magistri, nec sinas cassam fore passionem, corde sed manans levet omne crimen sanguis et unda. Hoc ratum quod sit facias, precamur Omnibus nobis, residens Olympo qui Deus semper dominaris orbi, trinus et unus. Amen. nimm oon uns, fjerr, bes 3ornes grimme Schale unb halt ber Geifel blutge Schläge ein? 0 fäume noch ber Rlenfchheit Siinbe abjumägen. — EDet könnte je ertragen folche Pein? träf uns bie Rute beiner roilben Rache: bie ganje tDelt, fie toär für beinen 3o c n 3 U klein! Drum fchon uns, fjerr, in beiner Gnab unr Güte, fo tnie bu je bie böfe Hielt nerfchont. Dor blinber Rache, Schöpfer, uns behüte! EDer pinb mir benn, baß pich bein EDüten lohnt? Gemürm unb Schatten, Sdimutj unb Staub ber Erbe, behaftet mit bet Ahnen Sünbenlajt, non Sleifchesluft in unfrer ftraft gebrochen, mo bu uns nicht mit gütgem Blick erfaßt. Schlag uns ans Rreu3, laß uns bie matter fpüten, ben Dornenkran3, bie £an3e, fchlimmen Tob, fchick uns Strafen aus er3Ürnten fjänben, laß büßen unfres Sreoeis fchulbhoft bittre Rot! Beftehen laß beine erogen EDerke, bas £eiben Chrifti nicht netgeblich fein. Das fjet3blut, bas für uns bahingefloffen, bas mafdie uns non allen Schulben rein! So maas gefchehen! £aß bich, fjerr, erbitten! Der emig bu regierft in Raum unb 3eit, bu fjerr bes HJeltalls, hilf uns, hilf uns allen, bu Gott ber heiligen Dreifaltigkeit! TffOftgerang" QUS bem 30 jährigen ftriege non Paul Gerharbt (1607-1676) nertont non RuDolf IRoucrsberger, Uraufführung. Unb bennoch mußt bu brum nicht gan3 in Traurigkeit nerfmken, Gott roirb bes füßen Troftes Glan3 fchon mieber laffen blinken. Steh in Gebulb, matt in ber Still, unb laß Gott machen, roas er mill, er kanns nicht böfe mbchen. So ift auch Gottes TTleinung nicht, mann er uns Unglück fenbet, als habe brum fein flngeßdit pich gan3 non uns geroenbet. Rein, fonbetn biefes ift fein Rat, baß ber, fo ihn oerlaffen hat, butchs Unglück roieberkehre. Denn bas ift unsres Sleifches mut, mann mit in Sreuben leben, baß mir bann unferm höchften Gut am erften Urlaub geben. EDir pinb non Erb unb feiten roert niel mehr mas hier ift auf ber Erb, als mas im fjimmel mahnet. Drum fährt uns Gott burch unfern Sinn unb läßt uns TDeh gefchehen. Er nimmt oft, roas uns lieb, bahin, bamit mir aufmärts fehen unb uns 3u feiner Güt unb macht, bie mit bisher nicht groß geacht, als fiinber miebetßnben. _ ,, . Tertfolge 20 pfg.