Steiner. Wedenski. Zederbaum. Bernstein. 855 nach einwandfreier Methode, die Beziehungen zwischen einem auf den Nerven angewandten Druck und der Erregbarkeit fest. Die motorischen Faseru des N. ischiadicus des Frosches können sehr grosse Belastungen des Nervenstamines vertragen. Die mo torische Erregbarkeit wird bei Belastungen von ca. 75—900 g erhöht, bei 1000 g und darüber erleidet sie dagegen Abnahme. Die Erregbarkeitserhöhung erreicht bei 500 g ihr Maximum. Sie überdauert nicht die Belastung. Ein mit 400. g Spannung in seiner Continuität geklemmter Frosch-ischiadicus vermittelt keine Reflexe. Der Ischiadicus des Kaninchens zeigt analoges Verhalten, nur dass er gegen Druck resp. Klemmung weit empfindlicher ist. Wird gleich von vornherein mit starker Spannung geklemmt, so wird die Reflexerregbarkeit und zwar zuerst für Bewegungen an derselben Extremität — schnell und dauernd vernichtet. Dagegen kann eine Reihe von Klemmungen mit allmählich erhöhter Span- nuug ohne Schaden für das Thier ausgeführt werden — bei Ka ninchen bis zu 300 g beim Frosch bis 500 g Spannung. Das Centralorgan wurde durch Druck des Nerven nicht wesentlich und dauernd alterirt. Gd. J. Bernstein. Ueber den Einfluss der Reizfrequenz auf die Entwickelung der Muskelkraft. du Bois-Reymond’s Arch. Festschrift S. 88f. Der Verfasser hat sich einen eigenen Kraftmesser construirt (nach anderem Princip als Fick), mit Hilfe dessen er die Spannung bestimmt, die ein tetanisirter Muskel entwickelt, wenn er an der Verkürzung fast vollkommen verhindert ist. Mit Hilfe dieses Apparates constatirte er, dass bis zu 100 Maximalreizen in der Secunde die ausgelöste Muskelkraft mit der Reizfrequenz wächst. Bis zu 50 Reizen in der Secunde konnte die Untersuchung mit Du Bois-Reymond’s Schlitten-Inductorium unter Benutzung des akustischen Stromunterbrechers ausgeführt werden. Bei zu kurzer Schliessuugsdauer erreicht jedoch der Strom in der primären Rolle wegen Induction der Windungen aufeinander nicht die volle Höhe. Den Einfluss grösserer Reizfrequenz studirte der Verfasser deshalb unter Benutzung eines „geradlinigen Induc-