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768 35. Elektrisches Licht. erkannte, dass das Platin dabei einer besonderen Behandlungs weise bedürfe, die darin bestände, dass man es erst auf massige Rotbgluth und dann langsam auf höhere Temperaturen erhitze (eine Thatsache, welche 20 Jahre später von Edison wieder auf gefunden worden ist), versuchte dann mit gutem Erfolg die An wendung von Kohlen-Platin und erhielt so Lampen, welche halt barer waren und ziemliche Leuchtkraft besassen, aber einer gehörigen Stromregulirung bedurften. Am 17. Mai 1858 nahm er ein Patent auf ein Stromregulir- und Vertheilungssystem für das elektrische Glühlicht. Auch die Kohlenglühlampen liess er nicht ausser Auge und probirte, als Graf du Moncel 1859 durch das Glühen von Pflan zenfasern mittels des RuHMKORFF’schen Apparates ein glänzendes Licht erhalten hatte, auch diese. Obgleich er diese Versuche aus gleich zu erwähnenden Gründen nicht weiter verfolgte, ge lang es ihm doch, Lampen herzustellen, in denen Kohleustreifen mit darumgewickelten Platinspiralen benutzt waren. Nachdem de Changy zur Aufstellung seines Stromregulir- und Vertheilungssystems gelangt war, machte Joubert am 27. Februar 1858 darüber der Pariser Akademie der Wissenschaften Mit theilung. Dieselbe forderte eingehendere Angaben. Da solche aber wegen der Patentbewerbung nicht gemacht werden konnten, so lehnte die Akademie eine nähere Beschäftigung mit diesen Arbeiten unter der Erklärung ab, dass ein Mann, der seine Er findung zu einem Gegenstände des Gewinns machen wolle, nicht den Namen eines Gelehrten verdiene. Dadurch wurde de Ciiangy so entmuthigt, dass er seinen späteren Untersuchungen eine etwas andere Richtung gab, bis mit der Erfindung der elektrischen Ma schinen eine neue Epoche für die elektrische Beleuchtung anbrach. Hbschn. Resultate der auf der Pariser Elektricitätsausstellung 1881 von Allard, Joubert, le Blanc, Potier und Tresca mit elektrischen Maschinen und Lichtapparaten ange- stellten Versuche. La Lum. Electr. VII, 484, 510, 530,557; C. R. LXXXXV, 747, 80G, 874, 946; Beibl. 1883, 136; Dingl. J. CCXLV1II, 205-209.