654 31. Theorie der Kette. Bei Nickel bleibt nach Einwirkung eines massigen Zuges eine dauernde Verminderung des Widerstandes zurück, die erst nach stärkeren Spannungen in Vermehrung des Widerstandes übergeht. Vorausgehende starke Dehnungen wirken bei Nickel drähten in hohem Masse auf die Grösse der vorübergehenden Widerstandsänderungen ein, welche durch vorübergehende Be lastungen bewirkt werden. Die geringen dauernden Aenderungen des specifischen Wider standes, welche nach Dehnung, Torsion und Hämmern von Metalldrähten in diesen Zurückbleiben, bestehen bei den meisten Metallen in Zunahme des specifischen Widerstandes, solange diese Einwirkungen eine gewisse Grenze nicht überschreiten, jenseits dieser Grenze tritt Verminderung des specifischen Widerstandes ein. Bei Eisen und Nickel dagegeu tritt zuerst Abnahme, dann Zunahme ein. Die Resultate der bezüglichen Versuche sind in der Arbeit in Curven niedergelegt, welche meist einen parabo lischen Verlauf zeigen. Wird ein ausgeglühter Stahldraht von neuem mehr oder we niger über die Zimmertemperatur erwärmt und wieder bis zu dieser abgekühlt, so hat das dieselbe dauernde Wirkung auf den specifischen Widerstand, wie eine mechanische Einwirkung der eben besprochenen Art von mehr oder weniger bedeutendem Betrage. Bei allen Metallen zeigt der specifiscbe Widerstand nach vorausgegangener mechanischer Einwirkung das Bestreben, sich im Laufe der Zeit seiner ursprünglichen Grösse wieder zu nähern, bei Platin-Silberlegirung in sehr geringem, bei Neusilber in hohem Grade. Diese Annäherung des Leitungsvermögens an den ur sprünglichen Zustand ist stets mit Vermehrung der Elasticität verbunden. Bei vielen Metallen vergrössern schwache mechanische Ein wirkungen den Temperaturcoefficienten des Widerstandes, während stärkere ihn verkleinern, bei andren ist es gerade umgekehrt, übrigens hängen diese Aenderungen aufs Engste mit der thermo elektrischen Verschiebung zusammen, welche die Metalle durch derartige Einwirkungen erfahren.