544 27. Elektrostatik. Schliesslich wurde untersucht, ob eine Aenderung des Brechungs- index der Flüssigkeit durch elektrische Kräfte eintritt. Dazu wurde der Condensator in den jAMmschen von Quincke vervoll- kommneten Interferenzrefraktor so eingeschaltet, dass ein Strahlen bündel die Flüssigkeit zwischen den Elektroden, das andere die Flüssigkeit ausserhalb der Platten durchlief. Es wandern die im Spektrum auftretenden Interferenzstreifen bei der Elektrisirung bald nach rechts, bald nach links, sodass der Brechungsexponent des Schwefelkohlenstoffs bald vergrössert, bald verkleinert wird. Einer Verschiebung von drei Streifen entspricht eine Temperatur erhöhung von X V°, sodass es nahe liegt, anzunehmen, dass eine solche durch elektrische Flüssigkeitsreibung hervorgebracht wird. In der That entsteht beim Elektrisiren eine Bewegung der Flüssigkeit, sodass ein Rühren derselben unnöthig ist, um die Interferenzstreifen schön auftreten zu lassen. Cf. Wied. Ann. XIX, 545—588. Lr. Ig. Klemencic. Ueber die Capacität eines Plattencon- densators. Wien. Ber. [2] LXXXVI, 1190-1200f. Die Capacität C eines Condensators aus zwei kreisförmigen, gleich grossen Platten mit Luft als Dielectricum ist gegeben durch die Formel: c--L- And ' wenn F die Plattengrösse und d der gegenseitige Abstand ist. Dabei ist vorausgesetzt, dass die Dichte überall dieselbe und die Elektricität nur auf den einander zugewandten Flächen lagert. Bei einer begrenzten Platte vom Radius fi ist daher nach Clausius die genauere Formel zu setzen: ~ R 1 . R r, 17.68R . „1 C =“4f + 4* l l0 S^— + 2 1 und berücksichtigt man die Dicke b der Platte, wodurch immer auch ein Theil der Elektricität auf der äusseren Fläche der nicht zur Erde abgeleiteten Platte seinen Sitz hat, so erhält man mit Kirchhoff den Ausdruck: