538 27. Elektrostatik. des Benzins mit der Zeit. War im Anfang des Versuches der Widerstand sehr klein, so betrug der Rückstand im Maximum mehr als 10 pCt. der ursprünglichen Ladung. Nach einer halben Stunde war der Rückstand kleiner, der Widerstand grösser ge worden, bis nach 24 Stunden das Benzin völlig isolirte und eine Rückstandsbildung kaum wahrzunehmen war. Die anfänglichen Eigenschaften des Benzins müssen auf Verunreinigungen des selben zurückgeführt werden, die durch Stehenlassen der Flüssig keit wie durch den Strom selbst (es wurde das Benzin als Dielek- tricum zwischen zwei Elektroden dem Strome von 100 Daniell ausgesetzt) ausgeschieden werden. Durch Umrühren, Umgiessen u. s. w. wurde das isolirende Benzin wieder leitend. Eine Ley dener Flasche mit elektrisch gereinigtem Benzin als Isolator würde erst in ungefähr zwei Stunden die Hälfte ihrer Ladung verlieren. Der in unreinem Benzin auftretende Rückstand be ruht auf einer nachwirkenden Polarisation und nicht auf einem Eindringen freier Elektricität. Lr. D. Kaempfer. Ueber die Messung eleetrischer Kräfte mittelst des electrischen Fltigrades. Wied. Ann. 1883 XX, 601-614f cf. V 25, 520. In dieser Arbeit wurden die an den Spitzen des elektrischen Flugrades von der ausströmenden Elektricität entwickelten Re- actionskräfte experimentell bestimmt, alsdann auf theoretischem Wege eine Beziehung zwischen den Reactiouskräften und den betreffenden Elektricitätsmengen aufgestellt, zuletzt diese Bezie hung auf einige Aufgaben der Elektrostatik angewendet. Das Flugrad wurde an einem Platindraht schwebend auf gehängt, sodass die an den Spitzen ausströmenden Elektricitäten vermöge ihrer Reactionskraft dem Drahte in einer gewissen Torsion das Gleichgewicht hielten und aus den Torsionskräften des Platindrahtes berechnet werden konnten. Zwischen den Quantitäten der Elektricität und ihren Reactionskräften gilt die Beziehung, dass die in gleichen Zeiten von zwei Elektricitäts- quellen erzeugten Elektricitätsmengen den Quadratwurzeln aus