498 24. Verbreitung der Wärme. der Bestrahlung und durch Wärmeleitung hervorgebracht wird. Ein einseitig geschwärztes Glimmerblättchen zeigt bei der Be strahlung durch die Flamme eines BnNSEN’schen Brenners zunächst infolge der starken Absorption im Lampenruss einen energischen negativen Ausschlag (nach der Lichtquelle zu), dann folgt nach kurzem Hin- und Herschwanken eine feste Ruhelage in positiver Ablenkung, weil allmählich die vordere Glimmerfläche durch Leitung stärker erwärmt wird, als die Rückseite der Russfläche und der Russ ein sehr schlechter Wärmeleiter ist. Neue Ver suche über die Abhängigkeit der Bewegung von der Form der Radiometerflügel wurden nicht angestellt. Der Verfasser gelangt dann zu folgenden beiden allgemeinen Sätzen über die Radio meterbewegung: 1. Auf die beweglichen Theile eines radiometrischen Appa rates (in welchem das Gas bis unter den neutralen Punkt ver dünnt ist) wirken Kräfte ein, sobald innerhalb desselben das Temperaturgleichgewicht gestört ist. 2. Ein Flächenelement, an welchem Wärme in die verdünnte Luft ein-, oder aus ihr austritt, erfährt eine Zurlickstossung, deren Grösse proportional der Intensität des an ihm auftretenden Wärmestromes ist. Hinsichtlich der Theorieeu über die Radiometerbewegung bekennt sich der Verfasser zu derjenigen, welche auf der kine tischen Gastheorie basiert in der besonderen Modification, die sie durch Osborne Reynolds erfahren hat (s. diese Berichte 1879, 671). Bgr. Rovelli. On the radiometer. Riv. Scient. Ind. XIV, 39-40, 1882, Oct. 23; Nature XXVII, 444-445f; Beibl. Vll, 57. Einige Anwendungen des Radiometers für Vorlesungsver- suclie. Man stellt zwei parabolische Hohlspiegel einander gegen über, bringt in den Brennpunkt des einen Schnee, in den Brenn punkt des anderen das Radiometer. Man bringt das Radiometer mit Aether unter den Recipienten einer Luftpumpe, evacuiert und lässt nachher Luft zutreten (die Bewegung erfolgt jetzt umge kehrt). Man stellt das Radiometer in den Brennpunkt eines