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334 21. Quellen der Wärme. des Energieinhaltes und der spezifischen Wärme eines Gases als der Summe der Ausdehnungs-, Molecularbewegungs- und Atom bewegungswärme, deren Grössen in dem einfachen Verhältniss 2:3:« stehen, wo « die Anzahl der Atome im Molecül bezeich net. Aus diesem Verhältniss wird dann das Gesetz abgeleitet, dass die auf gleiche Gewichte bezogene Wärmecapaeität voll kommener Gase von dem Druck unabhängig ist, während die spezifische Wärme der Gase mit steigender Temperatur zunimmt. Dann wird gezeigt, dass nach der kinetischen Gastheorie die spezifische Wärme unvollkommener Gase grösser ist als die der vollkommenen; die experimentellen Belege werden uiitgetheilf. Die Betrachtung der Molecüle (oder Moleciilgruppen) fester und flüssiger Verbindungen führt zum DuLONG-PETn’schen Gesetz der Constanz der Atomwärmen; im Anschluss daran folgt dann eine tabellarische Zusammenstellung der auf Grund dieses Gesetzes corrigirten Atomgewichte. — Der nächste Abschnitt ist den vou den Atomverbindungen zu unterscheidenden Molecülverbindun- gen gewidmet, von denen solche nach festen und veränderlichen Verhältnissen (Lösungen, Mischungen, Absorptionen) unterschieden werden. In den folgenden Abschnitten werden die Dissociations- erscheinungen betrachtet. Aus dem Begriff der Zersetzungstem peratur eines Gases als derjenigen Temperatur, bei welcher die Zersetzung gerade 50 pCt. beträgt, folgt, dass gasförmige Körper bei der Zersetzung die Erscheinungen der Dissociation, d. h. einer theilweisen, bei steigender Temperntur zunehmenden Zer setzung zeigen müssen. Ferner nehmen für gleiche Temperatur erhöhungen die Zersetzungszuwachse von der Temperatur des Beginns der Dissociation an bis zur Zersetzungstemperatur zu, von da bis zur Vollendung der Dissociation fortwährend ab. Es wird dann gezeigt, wie aus den verschiedenen Grössen der Dampf dichte der Grad der Dissociation berechnet werden kann, und die Ergebnisse der Rechnung werden mit den Versuchsergebnissen für Untersalpetersäure, Jod, Chlor, Quecksilber, Chlor-, Jod- und Bronjwasserstoffamylen, Dihydroxylschwefelsäure und Phosphor- pentacblorid verglichen. Von flüssigen Verbindungen wird der Dissociatiousverlauf des Schwefeltetra und Dichlorids, des Chlo-