208 17. Physiologische Optik. D. Psychische Verarbeitung der Gesichts-Eindrlicke. Herm. Münk. Ueber das Tapetum der Sängethiere. Verh. d. physiol. Ges. Berlin, 8. Dez. 1882; Arcli. f. Pliys. 1883, l2Gf. Hinweis auf die Untersuchung von M. Preusse Uber den genannten Gegenstand im Archiv für wissenschaftliche und prak tische Thierheilkunde VIII, 2G4. Es hat sich ergeben, dass das Tapetum überall oberhalb der Papilla n. optici hinter der dem deutlichen Sehen dienenden Retinapartie gelegen ist, dass es hier die grösste Dicke und Höhe hinter der Retinastelle des deutlichsten Sehens hat und dass es hinter dieser Stelle immer gleichmässig gefunden wird, auch wenn es sonst innerhalb der selben Thierspecies in seiner Ausbildung variirt. Da das vom Tapetum reflectirte Licht so gut wie ganz durch dieselbeu Seh- elemeute, durch die es gekommen ist, auch zuiückkehrt (vergl. Helmholtz, Physiologische Optik l. Aufl. S. 167), müssen die Thiere mit Tapetum, bei gleicher Empfindlichkeit aller sonst in Betracht kommenden Theile des Sehapparates, in der Dämmerung besser sehen und distinguiren, als die Thiere ohne Tapetum. (Gegen IIirsciibero, Arcli. f. Pbys. 1882, 92-95.) Auch bei Tages licht wird jenen Tbieren ein besseres Sehen und Distinguiren am dunklen Erdboden durch das Tapetum ermöglicht sein. In der Pigmentmembran hat Hr. Preusse die Zellen von der Stelle des deutlichsten Sehens aus nach der Peripherie hin nur wenig wachsen sehen und öfters proliferirende Zellen beobachtet. In den Pigmentzellen mit Boll Sehelemente anzunehmen, hält Hr. Munk deshalb für nicht zulässig. Gd. Biox. Note sur un phenomene d’optique physiologique. Lyon. med. 1883, 581f. Hr. Biot beschreibt eine optische Täuschung, welche darin bestand, dass ihm bei der Eisenbahnfahrt die Telegrapbeustangen an der Stelle geknickt erschienen, an welcher sie sich von einem bellen Streifen des durch Wolken verdunkelten Abendhimmels ab hoben. Die Glasfenster des Waggons waren berabgelassen (offen). Eine Erklärung des Phänomens wird nicht gegeben. Gd.