20 ß 17. Physiologische Optik. weniger vollständig sein und so die verschiedenen beobachteten Grade von Farbenblindheit erzeugen kann“. (Unter „Curve“ ist die Erreg- barkeits-Curve je eines der drei YouNG-HELMHOLTz’schen Elemente des Farbensinn-Apparates verstanden.) In dem eigenen, durch Santonin- Einnahme vorübergehend violettblind gemachten Auge lag der neutrale Punkt, welcher dem Schnittpunkt zwischen der Roth- und Grün-Curve entsprach, zwischen den Linien E und b,, näher der letzteren. Gd. Mari. Veränderung in der Erscheinung von Farben durch Einnahme von Santonin. Nach J. des sc. med. de Lille V, 555 und Rev. gen. d’ophthalmol. 1883 Mai besprochen in Arch. d. Pharm. CCXX1, 782-783f. Nach Einnahme von 0.40 g Santonin sah Hr. Maki im Sonnen- spectrum an der Stelle des Violetts einen blauen Schein; das Roth sah er wie im gewöhnlichen Zustande aber im infraroth sah er noch eine schwach erhellte Region. Einige andere Experimente werden im Original nachzulesen sein. Gd. John Gariiam. A novel experiment in complementary Colours. Nature XXVII, 294f. Eine innen geschwärzte Pappschachtel wird vor die beiden offenen Augen gehalten, so dass seitliches Licht ausgeschlossen ist und dass sich das eine Auge gegenüber einem feinen, mit der Nadel gestochenen Loch im Schachtelboden befindet. Wird ein mit gewöhnlichem Gas licht beleuchtetes Papier auf diese Weise betrachtet, so erscheint die kleine helle Scheibe in „schönem Kobaltblau“. Der Himmel zeigt je nach meteorologischer Beschaffenheit verschiedene Farben. Gd. J. Pithiot. Apparat zur Auffindung und Bestimmung von Farbennuancen, welche sich aus der Zusammen setzung einfacher Farben ergeben. D. R. P. Nr. 23356, 16. Januar 1883; [ZS. f. Instrk. IV, 73f. Drehbarer Cylinder, der so mit verschieden farbigem Papier belegt wird, dass mit der Höhe des Cylinders in stetiger Weise das Ver- theiluugsverhältniss der Farben auf den Umfang variirt. Ein parallel der Cylinder-Axe verschiebliches Fenster gestattet jeden beliebigen Längstheil des rotirenden Cylinders gesondert zu beobachten. Gd. A. Kosenstiehl. Definition des couleurs complemen- taires. J. d. phys. (2) II, 120-123. Rein dialektische Auseinandersetzungen, von welcher die Forde rung beherzigt werden dürfte, sprachlich strenger zu unterscheiden zwischen der objectiven Mischung von Licht verschiedener Wellenlänge und der gemischten Farben Wahrnehmung. Gd.