132 15. Interferenz, Polarisation, Doppelbrechung'. Krystalloptik. statt, da die scheinbare Richtung derselben (ausser von dem Ein fallswinkel, dem Azimut und der Beschaffenheit des keilförmigen Blättchens) noch abhängig ist von der Grösse und Entfernung der Lichtquelle, sowie von der Grösse und Entfernung der Auf fangfläche des Beobachtuugsinstrumentes. Der experimentelle Theil beginnt mit Beobachtungen der Richtung der Interferenzstreifen durch ein Fernrohr von grosser Oeffnung. Zur Hervorbringung der Streifen diente ein keilförmiges Blättchen von quadratischer Begrenzung (31 mm Seitenlange); seine Dicke in der Mitte beträgt 0.252 mm, der Winkel der bei den Grenzebenen 1'32", der Brechungsquotient für Natriumgelb n = 1.516. Die Oberfläche des Blättchens wurde mit matt- schwarzem Papier bedeckt, das nur in der Mitte eine kreisförmige Oeffnung von etwa 8 mm Durchmesser hatte. Auf das im Ob- jectivrohr drehbare Ocularrohr des Fernrohrs war ein in ganze Grade getheilter Kreis gesteckt, der an einer festen Marke den Betrag der Drehung, durch Schätzung bis auf Zehntelgrade, ab zulesen gestattete. Das erste Ziel der Untersuchung war, fest zustellen, ob die Streifenrichtung sich mit der Entfernung, aus welcher man mit dem Fernrohr beobachtet, merklich ändert. Das Blättchen wurde auf einer kreisrunden Messingscheibe, die um ihre geometrische Axe messbar gedreht werden konnte, so be festigt, dass seine Vorderfläche auf dieser Axe senkrecht stand, und diese Vorrichtung so aufgestellt, dass die Vorderfläche des Blättchens vertical, die Einfailsebene des stets benutzten Natrium lichtes also horizontal lag. Als Anfangslage des Blättchens (Azimut 0) wurde diejenige angenommen, bei welcher die Kante des Keils vertical und von der Lichtquelle abgewendet („Keil- schneide lichtfern“) liegt. Es zeigte sich, dass die Streifen um so undeutlicher werden, je näher das Azimut dem VVerthe +90° kommt, Alle Beobachtungen wurden mit vier verschiedenen theoretischen Formeln verglichen, nämlich mit cos f.i H^—q) sin# cos# siujucos# Eq, -f E t g sm/f.w’cos’#, (Endformel der Theorie der Verfasser),