112 13. Photometrie. Glasplatten verschiedener Dicke gehen liess. Es konnte so un abhängig von jeder Linsenwirkung unmittelbar die etwaige Ab hängigkeit der beim Durchgang auftretenden Lichtschwächung von der Dicke des Glases festgestellt werden. Eine grosse Reihe derartiger Beobachtungen zeigte, dass der Lichtverlust von der Dicke der Platten nahezu unabhängig ist. sodass mithin der von der Absorption abhängige Theil des Lichtverlustes sehr klein ist im Verhältniss zu dem von der Reflexion hervorgerufenen. Zu gleich ergiebt sich, dass der durch Platten hervorgernfene Licht verlust, abgesehen vom elektrischen Lichte, etwas grösser ist, als der durch Linsen. Der Grund hierfür, sowie für die bereits oben erwähnte auffallende Erscheinung des geringeren Lichtver lustes fllr stärker gekrümmte Linsen, liegt zweifellos in dem Lui- staude, dass die verwandten Lichtquellen nicht punktförmig waren, wie es die Rechnung voraussetzt, sondern ausgedehnt. Diese Be dingung dürfte nur für das elektrische Licht näherungsweise er füllt sein. Für die praktischen Aufgaben der Messung starker Lichter besteht somit das Resultat der gemachten Beobachtungen darin, dass erstens der durch eine Dispersionslinse verursachte Licht verlust bis zu 10 pCt. betragen und durch sehr dünne Linsen nicht vermieden werden kann, und dass zweitens der einer bestimmten Linse bei einer bestimmten, nicht punktförmigen Lichtquelle zu kommende Verlustfactor durch vorgängige Versuche ermittelt werden muss. Bei elektrischen Lichtern wird dieser \ erlustfactor für verschiedene Linsen nicht wesentlich verschieden sein. Mit Berücksichtigung dieser Vorsicht kann die Anwendung von Dispersionslinsen in der Photometrie grosse Dienste leisten. Es wird dabei in der Regel nicht nöthig sein, den durch die Linsen verursachten Lichtverlust durch Rechnung zu ermitteln, vielmehr liegt es nahe, denselben durch eine planparallele Platte von gleicher Durchlassfähigkeit, welche in den V eg des Normal- lichtes eingeschaltet wird, zu compensireu. Einige Beobach tungsreihen, welche die Zulässigkeit dieses Verfahrens für die praktische Photometrie prüfen und bestätigen, bilden den Schluss der Abhandlung. (J■ E.) E. W.