Volltext Seite (XML)
Vogel. Soret. 85 In den Arbeiten macht Hr. Soret zunächst gegenüber Hm. de Chardonnet seine Priorität geltend; er glaubt nicht, dass die Be obachtungen von Hin. Mascart über die Fähigkeit, welche gewisse Individuen besitzen, direct die äussersten Strahlen des Cadmiums zu sehen, sich durch eine grosse Empfindlichkeit der Retina er klären lasse. Er zeigt in der That, dass in der vom äussersten Violett bis zu Q, d h. in einer Gegend, in der die Strahlen nicht in hohem Grade von den Augenmedien absorbirt werden, die Empfindlichkeit der Retina viel geringer ist, als diejenige, welche das fluorescirende Ocular liefert. Man kann kaum annehmen, dass das Umgekehrte für noch brechbarere Strahlen eintritt, welche von der Krystalllinse energisch absorbirt werden. Der Verfasser hebt dabei besonders hervor, dass die Augenmedien fluoresciren, was bei der Beurtheiluug der Sichtbarkeit der ultra violetten Strahlen sicher in hohem Grade maassgehend ist, um so mehr, als noch eher die Fähigkeit, zu fluoresciren, als die Durchlässigkeit für bestimmte Strahlengruppen von Individuum zu Individuum sich ändern kann. Auch erinnert der Verfasser an einen Versuch von Hin. Sarasin, der einen Spectralapparat aus Quarz- und Kalkspaththeilen anwandte, hei dem nur das aus zwei Linsen zusammengesetzte Ocular aus Glas hergestellt war. Letzteres fluorescirt stark, und bringt man daher die vordere Linse dahin, wo das Bild des Speetrums entsteht, so kann man die einzelnen Linien sehen. Etwas Aehnliches tritt mit dem Quarzocular bei Anwendung einer gewöhnlichen Brille ein. Eine stärkere Fluorescenz der Hornhaut müsste dasselbe verursachen. Anschliessend an obige Versuche hat Hr. Soret nachge wiesen, dass die absorbirende Substanz in der wässerigen Feuchtig keit nicht colloid ist, also kein Ei weisskörper sein kann, son dern krystalloid ist, indem es ihm gelang, sie durch Diffusion auszuscheiden. Die im äusseren Tbeile eines Dyalisators ent haltene Flüssigkeit, in dessen Innern sich Krystalllinsen von Ochsen mit Wasser emulsionirt befänden, zeigte eine Absorptions bande bei 18 Cd und eine Transparenzbande bei 22, wie die wässerige Feuchtigkeit selbst. Die noch näher zu untersuchende Substanz krystallisirt in Nadeln.