394 9. Physiologische Akustik. hängigkeit jener vom Charakter der enthaltenen Vocale. Nach Hrn. Schenke empfand eine Dame bloss dann eine Farbe, wenn ein Eigenname gesprochen wurde. Die Bestimmtheit der Angaben ist nicht immer vollständig; die Fähigkeit überhaupt meist an geboren. Hr. Mayerhausen hält für möglich, dass a schwarz, o roth, ei gelb (Ei) empfunden werde, weil die Vocale in den betreffenden Worten Vorkommen; woraus die weiteren Vorkomm nisse secundär folgten. Hr. E. Aglave*) berichtet über einen Herrn, für den die menschliche Stimme mit Farbenempfindung verknüpft ist. Unabhängig vom Gegenstand ruft die Stimme jeder Person eine bestimmte Farbe hervor; nur ist eine gewisse Tonstärke noth- wendig. Gleiche Töne auf verschiedenen Instrumenten lösen verschiedene Farben aus, für deren Erscheinung demnach der Klang von Einfluss wäre. Hr. Geissler erzählt von einem Augenarzt, vorbehaltlich dessen Original-Mittheilung, dass a schwarz, 1 weiss, i roth, o gelb, u braun, ü grün, au ockerfarbig, eu rehfarben, ö orange bei ihm hervorrufe. Hh. H. Secretan. Ueber ein Reibegeräusch im Kniegelenk. C. R. de la Soc. de Biol. 1882, III, 121; [Schmidt’s Jakrb. d. Med. 1883, XI, 122. Ein oft recht intensives vibrirendes Schwirren im Knie gelenk wird gehört, wenn bei über einander geschlagenen Beinen das obere langsam am Unterschenkel gehoben und dabei die Kniescheibe mit der Hand umfasst wird. Die hintere Fläche der Kniescheibe reibt sich wahrscheinlich an den Femurcondylen. Hh. N. Friedreich. Beiträge zur physikalischen Unter suchung der Blutgefässe. Deutsch. Arch. f. klin. Med. XXIX, 256-363; [Schmidt’s Jahrb. d. Med. XI, 179. *) Reeueil d’Ophth. 1882 Nr. 9. — [Klin. Mon.-ßl. f. Augenheilk. XX, 399.