C. Struck. Eine singende Maus.*) Im October 1879 fing Hr. Lehrer Neese in Waren eine sin gende Maus, welche bis August 1880 in der Gefangenschaft lebte, laut und andauernd ihre Töne kiö, kiö, kiö, gefolgt oft in höherer Terz von leiserem hji, erzeugend. Das wohl genährte ausgewachsene Männchen, mus musculus L, gab vielleicht nur das den meisten Mäuseböcken eigene leise Gezwitscher als lauteren geschlechtlichen Lockruf. Das Thier schien keineswegs von der kranken Beschaffenheit, welche Hr. Cohen in Hamburg als verengerte und entzündete Luftröhre hei den stets schnell weg- sterbeuden Exemplaren fand, von denen er deshalb bezweifelt, ob die Chinesen aus Liebhaberei singende Mäuse in Käfigen dauernd erhalten können, welche Möglichkeit in Obigem bestätigt wird. Bei andrer Gelegenheit beobachtete allerdings auch Hr. Neese frühen Tod einer gefaugenen Singmaus. Hh. Gr. M. Th. Eimer. Die Stimme der Eidechsen. Humboldt XI, 397f. Das, unter den Reptilien fast ausnahmslos blos dem Cha mäleon und Geko zugeschriebene Stimmvermögen kommt auch der schwarz-blauen Eidechse zu, welche auf dem Faraglioue- Eelsen in Italien gefunden wird. Ihr Laut gleicht dem leisen Piepen eines jungen Vogels und wird fast in jeder Secunde ein mal aus offenem Rachen hervorgebracht. Männliche wie weibliche Thiere schreien in solcher Weise Wochen lang, um dann auf einige Monate zu verstummen. Aus der Geräuschfolge chri, bschi, riae, bi, bschiae heben sich namentlich ch, sch, i, ae hervor. Irgend welche äussere oder innere Abweichung vom normalen Verhalten der Eidechsen war nicht zu sehen. Eine Mauereidechse aus Capri sang erst, nachdem sie erblindet war. Dass kein beim späteren Aufenthalt in rauher Luft erworbener Katarrh der Nasen schleimhaut die Laute verschuldet, beweist die Erfahrung Hrn. *) Wo die Mittheilung veröffentlicht ist, konnte vorläufig nicht wieder festgestellt werden.