82 Molecularphysik. von optisch activen Verbindungen verlieren ihr Drehungsvermögen, wenn die Asymmetrie ihrer Kohlenstoffatome verschwindet; wenn das Gegentheil eintritt, verlieren sie in der Regel dasselbe nicht. 5. Den Einfluss der Atomanordnung auf das moleculare Brechungsvermögen hat Hr. Brühl nachgewiesen. 6. Hr. Liebermann hat unlängst einen Versuch gemacht, die Fluorescenzerscheinungen der Anthracenreihe mit der chemischen Constitution der Glieder dieser Reihe in Beziehung zu bringen. 7. Den Einfluss der Atomgruppirung auf die färbenden Eigen schaften der Verbindungen hat Hr. Otto Witt studirt und folgende Sätze aufgestellt: a) Die färbenden Eigenschaften der aromatischen Verbin dungen sind bedingt durch das gleichzeitige Vorhanden sein einer farbengebenden Gruppe (Chromophor) und einer salzbildenden Gruppe (Chromogen). b) Der Chromophor übt seiue färbende Wirkung viel mehr in den Salzen eines Farbstoffes aus, als wenn der letztere im freien Zustande vorhanden ist. c) Von zwei Farbstoffen, die beide in anderen Beziehungen eine ähnliche Constitution besitzen, hat derjenige die grössere färbende Kraft, deren Salze am beständig sten sind. Bezüglich der Details und der Belege für obige Sätze muss auf die Originalabhandlung verwiesen werden. //. H. Demarcay. Die Valenz des Schwefels. Rev. scient. XXVIII, 721-724, 1881; [Beibl. 1882, 265. Der Herr Verfasser nimmt anormale und normale Verbin dungen an, in letzteren hat ein Element den höchsten Sättigungs werth, sie werden mit Hülfe von Temperaturerniedrigung aus anormalen erhalten, ln Bezug auf den Schwefel sollen folgende Sätze gelten: 1. Die Werthigkeit des Schwefels ist in seinen normalen Verbindungen gleich 4.