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70 3. Molecularphysik. Stellung der Atomistik in ihm, die Uebereinstimmung und Ver schiedenheit der philosophischen und physikalischen Atomlehre endlich die wichtigsten Systeme der letzteren, soweit sie nicht rein speculative, sondern empirische Bedeutung haben, aber doch nicht eigentlich den concreten Werth bestimmter Einzelforschun gen besitzen, deren Darlegung dem zweiten Theile Vorbehalten bleibt. Im dritten Theile verspricht der Hr. Verf. die Erörterung der Frage, ob zur Zeit der Atomismus Bediirfniss sei, ob er ganz oder theilweise aufgegeben werden müsse und ob eine andere Lehre ihn mit Erfolg ersetzen könne. Die beiden letzten Ab schnitte sind für die nächsten Vereinsberichte in Aussicht ge nommen. Schön. K. Lasswitz Die Lehre von den Elementen während des Ueberganges von der scholastischen Physik zur Corpusculartheorie. Progr. d. Ernest. Gymn. Gotha 1882; [Beibl. VI, 424-426; [Chem. C.-Bl. (3) XIII, 545-546. Die vorliegende Abhandlung beschäftigt sich mit einem sehr wenig bekannten Gebiete der Geschichte der theoretischen Physik, indem sie die Entwickelung der physikalischen Grundbegriffe vom Ende des 15. bis zum Anfänge des 17. Jahrhunderts untersucht, also in einer Zeit, in welcher das geschlossene System der aristo telischen Philosophie zerfällt, und die Neugeburt der Naturwissen schaft sich vorbereitet. Es wird versucht, die Abhängigkeit der physikalischen Grundanschauungen von den herrschenden Rich tungen der Philosophie einerseits und die Beeinflussung der Um gestaltung der allgemeinen philosophischen Weltansicht durch das Suchen nach brauchbaren Principien der Naturerkenntniss andererseits an der Hand eingehenden Quellenstudiums in neues Licht zu stellen. H. G. D. Liveing. Address to the Chemical Section of the British Association. Rep. Brit. Assoc. 1882, 479; [Chem. N. XLVI, Nr. 1188, 97f; Nature XXVI, 402.