Eisen und Stahl zeigen besondere Eigentümlichkeiten: Das Bruchgewicht erreicht bei 80° ein Minimum, steigt dann bis 250° und fällt zwischen 300° und 350° wieder bis auf den Werth bei Zimmertemperatur ab. — Die Elasticitätsgrenze ist bei niederen Temperaturen constant, auch zwischen 100° und 250° tritt nur eine geringe Aenderung ein, nimmt aber darüber hinaus schnell ab. Besondere Versuche lassen erkennen, dass die Aenderungen der mechanischen Eigenschaften, die Stahl und Eisen in der Nähe von 80° erleiden, durch eine von den permanenten Deformationen her beigeführte moleculare Umwandlung bedingt sind. Hiermit hängt auch zusammen, dass sich Eisen und Stahl zwischen 100° und 250° bezw. 300° sprungweise und mit Geräusch verlängern. Die Untersuchung an Nickel-, Zink- und Nickeleisendrähten (25 Proc. Nickel) zeigte für Nickel bis 300° ein ziemlich constantes Bruchgewicht, von da ab eine starke Abnahme desselben. Bei Zink nimmt das Bruchgewicht mit steigender Temperatur sehr rasch ab; dabei ist ein grosser Unterschied zwischen langsamer und schneller Belastung. Denn während das Bruchgewicht bei einer Dauer des Versuches von 30 Minuten 10 kg betrug, war es bei 11 Stunden Versuchszeit nur 6 kg. Das Verhalten des Nickel eisens hängt ausserordentlich von seinem magnetischen Zustande ab. Ist es unmagnetisch, so ist die Elasticitätsgrenze sehr klein gegen das Bruchgewicht; ist es dagegen magnetisch, so liegt die Elasticitätsgrenze dem Bruchgewicht sehr nahe. In der zweiten Abhandlung stellt der Verf. die Abhängigkeit der mechanischen Eigenschaften der Metalle vom Korn, der Här tung, dem Anlassen, der Zeit, der Temperatur und den Verunreini gungen zusammen. Scheel. Th. Andrews. Wirkung der Temperatur auf die Festigkeit von Eisenbaimaxen. S.-A. Proc. Inst, of Civil Engin. 105 [3], 18 S., 1891. [Beibl. 16, 123—124, 1892f. Ein 1 t schweres Gewicht fiel auf die Mitte der Axe aus 5 Fuss Höhe auf. Dabei zeigten die bei 100° F. angestellten Ver suche eine mehr als doppelt so grosse Festigkeit und Durchbiegung derselben Axen als diejenigen bei 0° F. Im Allgemeinen gilt Folgendes: Bei höherer Temperatur ist die Festigkeit stets grösser als bei niederer Temperatur, doch hängt der Unterschied auch von der Fallhöhe des Gewichtes ab. Bei den Versuchen zwischen 100° und 212° F. brachten die nachfolgenden Schläge gegenüber den ersten Fortschr. d. Phys. XLVII. 1. Abtli.