Behrens. Bakhuis-Koozeboom. 153 isomorpher Körper unterworfen ist. Die bisherigen Angaben über diesen Gegenstand, insbesondere über die Beziehung zwischen der Zusammensetzung der Lösung und der in ihr ausgeschiedenen Mischkrystalle waren sehr verworren, weil den Beobachtern ein theoretischer Leitfaden fehlte. Dieser wird geliefert durch die GiBBs’schen Sätze über die Gleichgewichtszustände eines aus meh reren „Phasen“ bestehenden Systems. Nach diesen Sätzen hat die mit zwei beliebigen festen Salzen im Gleichgewicht befindliche Lösung bei Atmosphärendruck für jede Temperatur eine bestimmte Zusammensetzung; die gesättigte Lösung zweier isomorpher Salze (oder solcher, die ein Doppelsalz bilden) hängt hingegen in ihrer Zusammensetzung im Allgemeinen (Ausnahmen werden unten be sprochen) auch noch ab von dem Mengenverhältniss, in welchem die beiden Salze im festen Zustande zugegen sind. Es kommt dies daher, dass im Falle der Isomorphie die beiden festen Salze nur eine Phase bilden, nämlich Mischkrystalle, deren Zusammensetzung mit derjenigen der Lösung in gesetzmässiger Weise variirt. Verf. weist darauf hin, dass sich auf dies verschiedene Verhalten der Lösungen isomorpher und nicht isomorpher Salzpaare ein neues Kriterium des Isomorphismus gründen lässt, welches auch dann an wendbar ist, wenn die übrigen, insbesondere von Betgers ausge bildeten Unterscheidungsmethoden versagen. Betrachtet man mit van’t Hofe die Mischkrystalle als „feste Lösungen“, so lassen sich einfache Beziehungen zwischen ihrer Zu sammensetzung und derjenigen ihrer gesättigten Lösung für den Fall ableiten, dass sowohl die feste als die flüssige Lösung in Bezug auf den einen Bestandteil verdünnt ist. Diese Beziehungen sind verschieden, je nachdem wie sich die Moleculargrösse beim Ueber- gange aus der festen in die flüssige Lösung ändert; insbesondere würde aus einer proportionalen Aenderung der Concentration des beigemischten Bestandteiles in den Mischkrystallen und in der Lösung auf gleiche Moleculargrösse zu schliessen sein. Untersuchungen über diese Beziehungen wären daher von grossem Interesse; die vom Verf. selbst an KC10 3 und TlC10 ;j ausgeführten (siehe unten) gestatten noch keinen sicheren Schluss. Verf. discutirt sodann allgemein die möglichen Gleichgewichts fälle zwischen festen und flüssigen Lösungen, wobei das analoge, von Konowalow untersuchte Problem des Gleichgewichts zwischen einer flüssigen und einer dampfförmigen Phase, die je zwei Stoffe enthalten, zum Vergleich herangezogen wird. Es ergiebt sich zu nächst aus der Bedingung für Stabilität des Gleichgewichtes das