108 3. Physikalische Chemie. Wasserstoffionen vernichten. Hierher gehört die Auflösung der Metalle durch Salpetersäure, die Einwirkung von Schwefelsäure auf Kupfer bei Luftzutritt u. s. w. Fercliland. S. L T . Pickebing. Chemical action at a distance. Phil. Mag. (5) 32, 478—480, 1891. Unter gleichem, nach Ansicht des Verf. „etwas theatralischem Titel“ hat Ostwald (Phil. Mag. (ö) 32, 45) einige Experimente beschrieben, die nur durch die Theorie der freien Ionen erklärt werden können. Ostwald hatte gefunden, dass ein Zink-Platin paar in einer Lösung von schwefelsaurem Kalium nur Wasserstoff entwickelt und das Zink gelöst wird, wenn die Schwefelsäure in die Nähe des Platins gegeben wird, dagegen keine Einwirkung stattfindet, wenn die Säure zu der das Zink umgebenden Flüssig keit gegeben wird. Verf. glaubt diese Erscheinung ohne Zuhülfe- nalnne der Dissociationstheorie erklären zu können, indem er an nimmt, dass das Zink-Platinpaar nicht das Kaliumsulfat zersetzt, sondern die Schwefelsäure. Wird jedoch die Säure mit dem Zink in Berührung' gebracht, kann eine Einwirkung nicht stattfinden, da das Elementenpaar das schwefelsaure Kalium nicht zersetzen kann. Eine genügende Erklärung hierfür, dass in dem einen Falle die freie Schwefelsäure zersetzt wird und in dem anderen nicht, ist aus den Ausführungen des Verf. nicht zu ersehen. Alle diese Experimente, so sehliesst der Verf. seine Abhandlung, scheinen mit denen auf gleicher Stufe zu stehen, welche Ostwald vor einiger Zeit über die Hervorrufung geringer elektrischer Wir kungen durch einen Strom elektrostatischen Ursprunges veröffent licht hat, Experimente, welche vollkommen durch die alte elektro chemische Theorie erklärt werden können und, gekleidet in das Gewand der Dissociationstheorie, uns als ein positiver Beweis dieser Theorie vorgeführt werden. Berju. Berthelot. Remarques sur les rapports qui existent entre les changements de volume, la stabilite et les quantites de ehaleur degagees dans les reactions chimiques. Ann. chim. phys. (6) 23, 503—507, 1891. Seit den Zeiten Bertholet’s wurde oft versucht, Bezie hungen zwischen der Stabilität chemischer Verbindungen und der Condensation der Verbindungsproducte zu finden. Obgleich diese Beziehungen oft deutlich wahrnehmbar sind, wie z. B. bei