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440 8. Physikalische Akustik. nach jeder der beiden Methoden bestimmt. Es ergab sich für Eisen 0,00001203, für Messing 0,00001948. Umgekehrt kann man bei bekanntem Ausdehnungscoefficienten des Stabes dessen Tempe ratur bestimmen. Vergl. Cardani, Die Messung der Temperatur erhöhung in Drähten, welche von elektrischen Strömen durchlaufen werden, und über den Coefficienten ihrer äusseren Wärmeleitungs fähigkeit. Cim. (3) 27 u. 28, 1890; Ausz. Beibl. 1891. Myr. Frederick J. Smith. An acoustic method whereby the depth of water in a river may be measured at a distance. Nature 46, 246, 1892 f. Ein von fliessendem Wasser bewegter Blasebalg bringt eine Orgelpfeife zum Tönen, welche aufrecht in der Wasseroberfläche derartig angebracht ist, dass das Wasser wie ein Stempel wirkt und mit seiner Höhe die Tonhöhe ändert. Mittels Mikrophons und Tele phons kann an beliebiger anderer Stelle der Ton vernommen werden. B. B. F. Lippich. Die Wirkungsweise des Violinbogens. Mitth. d. deutschen math. Ges. in Prag 1892, 118—138. Um den höchst complicirten Schwingungsverlauf einer mit dem Bogen angestrichenen Saite rechnerisch zu verfolgen, macht Verf. folgende Annahmen. 1) Bei der Reibung zwischen Bogen und Saite ist der statische Reibungscoefficient bedeutend grösser als der dynamische, und letzterer unabhängig von der relativen Geschwindig keit. 2) Die Bewegung der Saite erfolgt in einer Ebene, die durch die Ruhelage der Saite parallel zur Bewegungsrichtung des Bogens gelegt ist. Bei der Behandlung des Problems werden die beiden Zustände, nämlich der eine, wo Bogen und der gestrichene Punkt der Saite eine gleichmässige Bewegung haben, und der andere, wo die Saite sich vom Bogen losreisst, um zurückzuschnellen, getrennt betrachtet. Die Schwingungsdauer der gestrichenen Saite ist dieselbe, wie für die frei schwingende. Soll beim Spielen die charakteristische Klangfarbe der Streichinstrumente zur Geltung kommen, so muss der Spieler die Relation erfüllen: _ 6o*j V - = 6~S Es bedeuten: S Spannung der Saite, l ihre Länge, Q ihre Dichtig keit, fi 0 der statische, u der dynamische Reibungscoefficient, P der Druck und v die Geschwindigkeit des Bogens. Myr.