Oscillationen geriethen. Mit einem einzelnen Schalltrichter konnte die Lage der Knoten und Bäuche der Scheibe untersucht werden, und es wurde das Vorhandensein einer Interferenzfläche in Verlängerung der Scheibenebene festgestellt. Ausser Scheiben wurde auch die Schwingungsform von Glocken untersucht und schliesslich die Knoten und Bäuche bei offenen und gedackten Pfeifen untersucht, indem eine mit der Kapsel ver bundene Glasröhre in die Pfeife eingeführt wurde. Die Versuche eignen sich vorzüglich zur Demonstration vor einem grösseren Auditorium. M. W. H. Rudolph. Anwendung der akustischen Methode der Längen messung zur Bestimmung der linearen Ausdehnungscoefficienten von Stäben, unter Benutzung einer einfachen Vorrichtung zur Ermittelung der Aenderung der Schwingungszahl einer Saite. Inaug.-Dissert. Marburg, Universitätsbuchdruckerei (R. Friedrich) 1892. Um die lineare Ausdehnung eines Metallstabes durch die Wärme zu messen, verfährt Verf. in folgender Weise. Das eine Ende des Stabes wird unverschiebbar befestigt, am anderen Ende wird ein dünner Metalldraht festgeklemmt und dann in der Verlängerung der Stabaxe ausgespannt. Bei einer Zunahme der Temperatur des Stabes wird die Spannung und damit die Tonhöhe abnehmen. Aus den entsprechenden Schwingungszahlen bei verschiedenen Tempe raturen kann man, wenn die Länge und das Gewicht der Saite bekannt sind, die zugehörigen Spannungen und aus diesen mit Hülfe des bekannten Elasticitätsmoduls die Verkürzung der Saite, d. h. die Verlängerung des Stabes, berechnen. Die Schwingungs zahlen bestimmt der Verf. einmal durch Zählen der Schwebungen, die der Saitenton mit einem Stimmgabelton von bestimmter Höhe macht, und dann nach einer anderen Methode, bei der der Ton der schwingenden Saite mit dem einer anderen Saite von gleicher Sub stanz, Dimension und Spannung verglichen wird. Letzteres geschah auf optischem Wege durch Zählung der Perioden der Lissajous’- schen Figur, welche entsteht, wenn ein leuchtender Punkt der einen schwingenden Saite von einem kleinen Spiegel auf der anderen schwingenden Saite reflectirt wird. Der Stab befand sich in einem temperirten Wasserbade und die Saite war gegen die Temperatur einwirkung desselben geschützt. Die Saite war aus Patent-Gussstahl- Spiralfederdraht von 0,225 mm Durchmesser verfertigt und hatte eine Länge von 825 mm. Die Ausdehnungscoefficienten zweier Stäbe aus Eisen und Messing wurden durch je fünf Beobachtungsreihen