434 8. Physikalische Akustik. radialem, schmalem Schlitz betrachtet, so machen die durch den Schlitz sichtbaren kurzen Stücke der Kreislinien Wellenbewegungen. Der Knotenpunkt dieser Wellenbewegung liegt dabei in der Mitte zwischen Mittelpunkt und Rand der Scheibe. M. W. F. Melde. Ueber die Bestimmung der Fortpflanzungsgeschwindig keit in membranösen Körpern. Wied. Ann. 45, 568—588, 729—750 f. [Phil. Mag-. (5) 33, 236, 1892. Der Verf. wendet sich zunächst gegen eine Arbeit von An- tolik „Ueber Klangfiguren, die auf gespannten Membranen und anf Glasplatten mittels Tonübertragung hervorgerufen werden“ (Math. u. naturw. Ber. aus Ungarn 8, 285—325, 1890), indem er hervorhebt, dass, wenn wie bei Antolik der Rahmen, in welchen die Membran eingespannt ist, die Angriftsstelle der Tonerregung bietet, ebenfalls der Rahmen wegen seiner Masse das maassgebende Element für die entstehende Schwingung sein und die Membran sich den Schwingungen des Rahmens nur anpassen muss. Man hat es demnach nicht mit reinen Membranschwingungen zu thun, sondern mit solchen „verbundener Systeme“. Ferner wird die Berechnung der Tonhöhe der Membranschwingungen besprochen, welche An tolik unter der offenbar falschen Annahme angestellt hat, dass die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Schalles in Papier dieselbe sei wie in Luft. Im Anschluss hieran wird eine Methode eingehend dargelegt, wie die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Schalles in membranösen Körpern ein wandsfrei gemessen werden kann. Der zu untersuchende Stoff wurde in Streifen von 15 mm Breite und verschiedener Länge (bis über 1 m) geschnitten und in ge eigneter Weise ausgespannt. Die Spannung wurde dabei variirt, da sie von einem merklichen Einfluss auf die Tonhöhe war. Die Longitudinaltöne wurden durch Streichen mit Daumen und Zeige finger der mit einem Lederhandschuh bekleideten Hand hervor gerufen. Es gelang dies bei den sehr zahlreichen untersuchten Stoffen überall, ausser bei Gummi. Die Länge der Streifen und die Höhe des hervorgerufenen Tones gab dann die Schall geschwindigkeit. Bei der Bestimmung der Tonhöhe machte die Feststellung der Octave Schwierigkeiten. Es gelang jedoch ent weder durch Vergleich mit den Longitudinaltönen von Stäben oder Streifen aus Stoffen, bei denen die Schallgeschwindigkeit bekannt war (z. B. Glas, Kupfer). Wegen der Aehnlichkeit der Klangfarbe erscheint dabei ein Irrthum in der Octave ausgeschlossen. Sicherer