34 1 b. Maass und Messen. Kreis von Lesern mit den neueren Methoden der höheren Geodäsie bekannt zu machen. In einfacher und übersichtlicher Weise werden zunächst die im Laufe der letzten Jahrzehnte ausgebildeten geo dätischen Grundbegriffe entwickelt. Weiterhin geht der Verf. näher auf die im Titel angegebene Aufgabe ein und behandelt ausführlicher zunächst die orthometrisehe Reduction der Präcisions- nivellements, die aus der dem Erdsphäroid entsprechenden Ver änderlichkeit der Schwere folgt, und hierauf die dynamische Reduc tion , die durch directe Beobachtungen der Pendellängen an Zwischenpunkten gewonnen wird. Als Beispiel wird dann das österreichische Präcisionsnivehement in den Tiroler Alpen in Ver bindung mit den STERNECK’schen Schweremessungen ausführlich besprochen. Bx. J. Lüroth. Ueber die Bestimmung einer Fläche durch geo dätische Messungen. Die in der praktischen Geodäsie skrupellos geübte Abbildung der gemessenen Geoidfläche auf das Ellipsoid, unter Erhaltung aller gemessenen Winkel, veranlasst den Verf. zu der allgemeinen, rein projectiven Untersuchung der Abbildung zweier Flächen aut einander vermöge einer doppelt eindeutigen Transformation, dadurch charakterisirt, dass die durch die Normalen nach den einander entsprechenden Punkten hin gelegten Ebenenbüschel ein ander projectiv entsprechen sollen. Die eventuelle Anwendung auf Geodäsie ist rein theoretischer Natur. Bx. W. G. Thackeray and II. II. Turner. On the Variation of lati- tude as indicated by reeent observations at the royal observa- tory, Greenwich. Monthly Not. 53, 2—11, 1892f. Betrifft Beobachtungen aus den Jahren 1880 bis 1892, die im Allgemeinen der CHANDLER’schen Formel sich gut anschliessen. Das Interesse concentrirt sich aber nicht auf diesen Anschluss selbst, sondern auf den systematischen Unterschied, der zwischen directen Visur- und indirecten Reflexbeobachtungen besteht. Dieser Unterschied ist noch nicht genügend aufgeklärt, soll aber weiter untersucht werden. Bx. S. Newcomb. On the law and the period of the Variation of the terrestrial latitude. Astron. Nachr. 130. 1—6, 1892 f. Der Verf. nimmt nach den Beobachtungen eine fortwährende