340 9. Physiologische Akustik. und Eiter wird physikalisch gezeigt. Pathologisch findet man, dass seröses Exsudat die Stimme gut leitet; Purulenz sie erheb lich schwächt; abgekapseltes Empyem sie so gut wie ganz aus löscht. — „Die dichten körperreichen Flüssigkeiten, die einge schlossen sind von dicken, feuchten und höckerigen Membranen, verhalten sich so wie reflectirende Medien und verstärken in Folge dessen den Schall an den peripheren Partien.“ — Die differentiellen Erscheinungen der fortgepflanzten Schwingungen demonstrirt Baccelli am Wort: Trentatre, von dem serös-fibrinöse Schichten successive r, t, n, zuletzt die Vokale bis zum blossen Verbleib einer „motorischen Schwingung“ auslöschen. — Weder sehr dünne, noch fibrinogene Massen verändern einzelne Buch staben. — Bemerkenswerth erschien die ungemeine Verschieden heit der Stimmvibrationen, je nachdem kurz oder lang nach der „Ausspülung“ des betreffenden Organes eines Kranken auf der Würzburger Klinik auscultirt wurde. — In akustischer Hinsicht verdient noch Erwähnung, dass die Stimme der Kranken nicht bloss schwächer, sondern eigenthilmlich verändert (Vox interrupta) erscheint. Hh. H. Senator. Zur Kenntniss der Schallerscheinungen an den peripheren Arterien nebst Bemerkungen über die Auscultation mit hohlen und soliden Stethoskopen. Berliner klin. Wochenschr. 1878. No. XI; Centralbl. f. d. medic. W. 1878. XVI, 814 (Litten). Die Ausbildung von Tönen in Arterien hängt ab von Grösse und Schnelligkeit der an ihren Wänden stattfindenden Druckschwankungen. Die Luftschvvingungen in der Stethoskop röhre verstärken die Wandvibrationen. Dieser geringe akustische Zuwachs ist ohne Bedeutung bei an sich starken Schallerschei nungen , denen demnach das massive Stethoskop ebenso ge wachsen erscheint; dagegen macht er erkenntlicher jene schwachen akustischen Zeichen, welche nahe der Hörbarkeitsgrenze stehen. IJh-