302 9. Physiologische Akustik. stattete. Das von den Stromwellen ohne weiteren Widerstand im Telephon erzeugte Geräusch war sehr unharmonisch und weit hörbar, bei 200000 Widerstandeinheiten noch laut vernehmlich, selbst noch als kurzer Schall bei einfachen Kettenschlüssen und Oeffhungen. 6 Daniels erlaubten ohne Dämpfung des Geräusches die Aufnahme von 10 Millionen Widerstandeinheiten; bei Ver doppelung, Verdrei-, Verfünffachung beider Werthe gewann das Geräusch an Stärke, zur Bestätigung von Beetz’s Beobachtung, dass die elektromagnetischen Gegenströme bei kleineren Kräften und Widerständen verhältnissmässig störender sind. War Batterie und Commutator durch die Primärspirale eines sogenannten Schlitten apparates geschlossen, das Telephon und die Widerstandskala aber in den secundären Draht aufgenommen, so schallte, wenn letztere den Werth 50 Millionen Q. E. zeigte und die Spulen den äussersten Stand einnahmen, das Geräusch noch sehr deut lich. Diese Empfindlichkeit des Telephones gegen äusserst schwache Ströme ist seiner Anwendung als Galvanoskop oder zu Widerstandmessungen günstig, erschwert aber seine direkte Ver bindung mit Telegraphenleitungen. — Auch seine positive Funktio- nirung ist gewissermaassen specifisch. Die tonlose Flüster stimme wird durch’s elektrische Telephon nicht vernommen; durch’s Fadentelephon sehr gut auf 20 m Entfernung. Töne werden immerhin besser und kräftiger reproducirt, als Sprack- geräusche, deren individuelle Eigenthilmlichkeit und Klangfarbe treu erhalten bleiben. Versuche mit Spieldosen ergeben, dass das Telephon im Durchschnitt kaum mehr als 0,0001 der Schall masse, von der es getroffen wird, an’s andere'überträgt. Die Leistungsfähigkeit des Telephones ist mehr als ihm selber, das noch grosse Verbesserungen braucht, „der ausserordentlichen Empfindlichkeit und dem grossen Umfang des Hörorganes“ zu danken, das „Luftschwingungen noch innerhalb der 100millionen fachen Stärke als Schall zu empfinden vermag. — Die Schwin gungsmembran soll hinlänglich gross, leicht beweglich und fähig sein, einen möglichst grossen Theil der in den Schallwellen ge gebenen lebendigen Kraft aufzunehmen. — Die technischen Ver besserungen, welche S. vorschlägt, als Eisencentralscheiben auf