554 8. Physikalische Akustik. Setzung, dass das Gewässer bis zur Sohle durch die Welle erregt ist. Eine entsprechende Formel für Schallwellen lautet: II) v = u -f- V 1,4 gh, wo h die Druckhöhe des Luftdruckes am Ort der Schallwelle be- C i deutet und 1,4 = - für Luft ist. Die in der Praxis der Wasser- c v bautechnik übliche Formel Ii) v = Vgt für die fortschreitende Geschwindigkeit hat sich bei flachen Gewässern und starker Wellenerregung als falsch erwiesen und ist bereits früher vom Verf. auf Grund theoretischer Betrachtungen (vergl. ZS. f. Architektur u. Ingenieurwesen, Hannover u. Dresden 1896, Heft 7) durch Hinzufügung von u corrigirt worden. Auf Grund sorgfältiger Untersuchungen an den Ebbe- und Fluthwellen der Mündungen französischer Flüsse hat Co.my (Ann. d. Hydrogr. 1896, 466—475) die obige Formel I unabhängig auf empirischem Wege ermittelt. Myr. J. Nieuwenhuijzen Kbuseman. La propagation du son d’apres la theorie cinetique des fluides elastiques. Arch. Mus. Teyl. (2) 5 [3], 207—216, 1897 f. Ein ebenes Wellensystem schreite in einem Gase mit der Ge schwindigkeit a in der Richtung der negativen x fort, dabei habe die ganze Gasmasse die gleiche entgegengesetzte Geschwindigkeit. Jedes Gasmolecül erhält dann ausser der ursprünglichen Geschwindigkeit mit den Componenten u, v, iv bei ruhendem Gase noch zwei Ge- schwindigkeitscomponenten in der «-Richtung, nämlich (p und a, in Folge der Wellenbewegung und der Bewegung der Gasmasse. Verf. leitet aus der kinetischen Gastheorie die Beziehung: zwischen Schwingungsphase q> und Fortpflanzungsgeschwindigkeit ab, wo k das Verhältniss der specifischen Wärme, P Druck und I) Dichtigkeit des Gases bedeuten. Die Fortpflanzungsgeschwindigkeit ist also von der Phase abhängig. Die Verdichtungen schreiten schneller fort als die Verdünnungen, und zwar ist der Geschwindig keitsunterschied zwischen einem Maximum der Condensation und einem solchen der Verdünnung (k -f- 1) <p. Bei den gewöhnlichen Tonwellen ist wegen der Kleinheit von (p gegen a eine Abhängig-