S. v. Wroblewski. II. Ueber die Natur der Absorption der Gase. Wied. Ann. Y1II. 1879, 29-52f; Nature XXI, 190 bis 192. Ausgehend von dem Gedanken, dass die Lösung der Ab sorptionsfrage (d. h. der Frage nach dem Zustande, in welchem das absorbirte Gas in dem absorbirenden Körper enthalten ist) viel leichter durch eine kinematische Untersuchungsmethode ge lingen würde, indem man aus dem Studium der Bewegungser scheinungen, welche die Gase in den absorbirendeu Körpern zeigen, Schlüsse auf ihren Zustand innerhalb desselben zieht, ge langte Verfasser unter Benutzung eines einfachen Absoiptious- apparates, wegen dessen Einrichtung wir auf die Abhandlung verweisen, für Kautschuk als absorbirende Substanz zu folgenden Resultaten: 1. Das Henry-ÖALTON’sche Absorptionsgesetz für Flüssig keiten und Gase gilt auch für Kautschuk und Gase. 2. Die Absorptionscoefficienten des vulkanisirten Kautschuks sind lineare Funktionen der Temperatur; für Kohlensäure und Stickoxydul nehmen sie mit der Zunahme der Temperatur ab, der Absorptionscoefficient für Wasserstoff nimmt dagegen zu. 3. Die Absorption von Stickoxydul, Kohlensäure und Wasser stoff durch Kautschuk ist keine chemische Erscheinung, sondern ein rein physikalischer Vorgang. 4. Die Hypothese von Graham, nach welcher die Gase bei der Absorption durch Kautschuk flüssig werden, und als Flüssig keiten im Kautschuk enthalten sind, ist falsch. 5. Die Gase behalten vielmehr nach der Absorption ihren gasförmigen Zustand und sämmtliche sie als Gase charakterisi- reuden Eigenschaften. 6. Die Verbreitung der Gase im Kautschuk erfolgt nach den allgemein für absorbirende Substanzen gültigen Gesetzen der Wärmeleitung in festen Körpern. 7. Die Constaute der Verbreitung eines Gases D für Stick stoffoxydul, Kohlensäure und Wasserstoff ist unabhängig von der chemischen Natur des Gases, ebenfalls von dem Absorptions- und Sättigungscoefficienten. Fortschr. d. Phys. XXXV. 18