Klockk. Staedel ti. Kleinschmidt. Jannetaz etc. 1139 Wenn Alaunkrystalle senkrecht zu den Würfelflächen Doppel brechung zeigen, so ist dieses auch senkrecht zu den Octaeder- flächen der Fall. Durch die || zu einer Octaederfläche ge schliffenen sechsseitigen Platten zeigen sich zwischen gekreuzten Nicols zwei Systeme schwarzer Banden, das eine radial von der Mitte nach den Ecken, das andere || zu den Seiten. In den Sek toren zwischen den radialen Streifen wechselt die Lage der Elasti- citätsaxe von Sector zu Sector. Die Axen liegen senkrecht oder || der anliegenden Randkante. Meist war die Doppelbrechung negativ. Platten desselben Krystalles und Krystalle ein und derselben Krystallisation ver halten sich in Bezug hierauf gleich. Dicke der Platten hat beim Alaun wenig Einfluss auf die Polarisationserscheinung, was mit der Schwäche der Doppelbrechung Zusammenhängen kann. Es kommen auch stets kleine isotrope Krystalle vor; die sich um einen solchen bei weiterem Wachsthum bildenden Schichten sind isotrop. Bei hexaedrischen und dodekaedrischen Platten wechselten die Polarisationserscheinungen mit der Form, sind aber bei ver schiedenen regulären Substanzen von gleicher Form dieselben, weshalb die Doppelbrechung von der Substanz unabhängig er scheint. Es wird dieses Verhalten als Grund gegen die An schauung Mallakd’s angeführt, wonach die regulären Krystalle ihre Doppelbrechung der Zusammenlegung verschiedener Indivi duen von geringerer Symmetrie verdanken. Ammoniakseifenalaun, welcher auch Doppelbrechung zeigt, zerspringt in Lösungen. Entsprechend der Erklärung von Hauer, dass dieses Springen auf Spannungen im Innern des Krystalles zurückzuführen ist, zeigte sich in grösseren Stücken sehr grosse Doppelbrechung. Mischungen von Kali-Thonerde-Alaun und Kali-Chrom-Alaun, die einzeln isotrop sind, gaben stets Doppelbrechung. Platten von salpetersaurem Blei parallel den Hexaederflächen, zeigten im parallelen Licht eine Interferenzfigur, wie bei gehär tetem Glase. Bei dem salpetersauren Blei nahm die Doppelbrechung von 72-*