Abbe, lieber die Grenzen der geometrischen Optik. I. Sitzungsber. d. Jena’schen Ges. f. Mediciu u. Naturwissensch. 23 Juli 1880. 48 pp. Der erste Theil dieses Vortrages enthält Polemisches gegen eiue Schrift von Altmann „Zur Theorie der Bilderzeugung“*). Ver fasser weist die Unhaltbarkeit der ALTMANN’schen Ausstellungen gegen die in des Ersteren Schrift: „Beiträge zur Theorie des Mikroskops und der mikroskopischen Wahrnehmung“**) angege benen Erfahrungen und Sätze nach. Zur Erklärung der Wirksamkeit des dunklen Raumes des Oeffuuugswinkels der Objektive hatte Herr Abbe in der ungezo genen Schrift die Beugung des auffallenden Lichtes an den ver schiedenen Stellen des Mikroskopobjektes herangezogen, wogegen Herr Altmann in der angeblichen Erweiterung der Helmiioltz’- schcn Ansichten nur durch Brechung diese V irksamkeit zu er klären versucht. Verfasser weist darauf hin, dass er selbst früher eine analoge Anschauung, wie die letztere gehabt, durch seine Versuche aber von der Unrichtigkeit derselben überzeugt worden sei. Im Verlauf des Aufsatzes werden auch ausführlich die Gegensätze erörtert zwischen den Grundlagen, von welchen Helmholtz (s. d. B. XXIX. p. 1214) ausgeht, und denen, welche Herrn Abbe leiten. Es möge der Hauptschluss angeführt werden, zu welchem Letzterer durch die Beachtung der Beugung geführt wird: „Wenn es sich um die Abbildung von Objekten handelt, welche Beugung des Lichtes hervorbringen (gleichgiltig, ob diese Beugung aus der Abblendung des transmittirten Lichts durch undurchsichtige l 1 heile, oder aus ungleichförmiger Verzögerung in Elementen von verschiedener Brechkraft entspringt), so giebt es überhaupt keine Strahlen mehr, weder directe noch abgebeugte, die sich als homocentrische Strahlcn- büschel von bestimmten einzelnen Punkten des Objekts aus darstellen lassen.“ *) Arch. f. Anal. u. Pbys. (Anal. Abtb.) 1880, Hl. **) M. Scbulze’s Arch. f. mikrosk. Anal. IX, 413 (1873) tl. B. XXIX, 1114.