102G 40. Anwendungen der Elektricität. Funken die auf ein mit der Gasleitung verbundenes Metallstück sprangen, bildete die Elektricitätsquelle. Sehr kräftige Wirkung war durch’s Telephon hörbar, solange sich der Draht in freier Luft befand, also entsprechend der oberirdischen Leitung. Die Analogie mit der unterirdischen Leitung wurde hergestellt durch Umwickelung des Guttaperchadrahtes mit Staniol und Versenkung in ein mit Wasser gefülltes Zinkbassin das mit der Gasleitung durch einen kurzen Draht verbunden war. Das Wasser war durch Zusatz von Kochsalz leitend gemacht. Auch bei directem Ueber- springen des Funkens in’s Wasser war im Telephon nichts hör bar; sobald aber zwischen Wasserwanne und Gasleitung Wider stand eingeschaltet wurde, trat die vermuthete Stauung und In fluenz deutlich wahrnehmbar auf. Dass man es hierbei nicht etwa mit directer Abzweigung des Hauptstromes durch die Isolir- schicht des Kabels hindurch zu thun hat, wurde vom Verfasser nachgewiesen. Da mit dieser Momentaninfluenz Funkenbildung verbunden sein kann, so dürfte die Einführung von Kabeln in Pulvermaga zine besondere Vorsichtsmaassregelu nöthig machen (Gewöhnliche telegraphische Blitzableiter). Besonders erforderlich werden aber hierbei Schutzvorrichtungen, wenn sich die unterirdische Leitung an eine oberirdische anschliesst. I). Massmann. Ueber die Einwirkung der atmosphärischen Elektricität auf längere unterirdische Telegraphenlei- tungen. Elektr. Z. S. 1880, 93f. Die deutsche Reichstelegraphenverwaltung stellt Ermittlungen über den Einfluss atmosphärischer Elektricität auf die grossen unterirdischen Linien des deutschen Reiches an. Die bis jetzt gewonnenen Resultate zeigen einen solchen Einfluss, der gleich zeitig mit den Störungen der oberirdischen Linien auftritt, aber weit geringer ist, so dass keine Betriebsunterbrechung nöthig wird. Die Correspondenz mit Hughesapparaten wird dabei stärker geschädigt als Morsecorrespondenz. Besonders starke Wirkung