980 40. Anwendungen der Elektricität. sehen Doppel-T-Anker; durch passend angebrachte Schleifkontakte werden alle gleichsinnig inducirten Leiter mit einander leitend verbunden. Die sehr kleine elektromotorische Kraft kann durch Anbringung eines Mantels aus isolirten Eisendrähten beträchtlich verstärkt werden. Bei dieser Construktion der Dynamomaschine wirkt der Magnetismus entsprechend Grundsatz 4 direct indu- cirend. — Die unipolare Maschine beruht auf der bekannten Thatsacke, dass in einem Hoklcylinder, den man um einen Pol eines Magnets rotiren lässt, ein Strom entsteht, der sich in der leitenden Verbindung von Scbleiffedern an den beiden Enden des rotirenden Magnets kuudgiebt. Der Hufeisenmagnet der nach diesem Princip ausgeführten Maschine wurde nach dem dynamoelektrischen Princip erregt. Zur Vergrösseruug der Inten sität der magnetischen Felder waren die rotirenden Cylinder mit einem eisernen Mantel umgeben. Der Magnetismus des Hufeisen magnets blieb aufifallenderweise viel früher hinter der Proportiona lität mit dem Strom zurück, als zu erwarten war, vielleicht weil der Magnetismus nicht gleichförmig auf der Peripherie der Magnetschenkel vertheilt war, und in Folge dessen die in schwächeren magnetischen Feldern befindlichen Theile des rotiren den Cylinders eine Nebenschliessung für die stärker inducirten bildeten, so dass der Elektromagnetstrom relativ schwach war. Zur Erhöhung der elektromotorischen Kraft kann man nach einem Vorschlag von G. Kirchhoff die Wände des rotirenden Hohlcylinders durch radiale Längsschnitte trennen, durch eine Isolirschicht wieder vereinigen, und die einzelnen Stäbe auf Spannung mit einander verbinden. Bei Durchführung dieses Vor schlags würde auch der vorhin erwähnte Selbstschluss in der Maschine fortfallen. D. Dr. 0. Frölich. Beschreibung der Versuche des Etablisse ments von Siemens und Halske über dynamoelek trische Maschinen und elektrische Kraftübertragung, und theoretische Folgerungen aus denselben. Berliuev Monatsberichte 1880, 962f.