G. Kirchhoff. Ueber die Messung elektrischer Leitungs fähigkeiten. Berl. Monatsber. Juli 1880, 601-613; Wied. Ann. XI. Heft 5, p. 801-812. Zur Vergleichung der Widerstände kurzer Drähte lässt sich ein Differentialgalvanometer benutzen, dessen Windungen so ein gestellt werden können, dass ein Strom, der sie nach einander durchfliesst, keine Ablenkung der Magnetnadel hervorbringt. Bildet man aus den beiden zu vergleichenden Widerständen und einer Kette einen Kreis, schaltet als Nebenschliessung zu jenen die beiden Drähte des Differentialgalvanometers ein und verändert den Widerstand des einen dieser Drähte so lange, bis die Ab lenkung der Nadel verschwindet, so ist das Verhältniss der zu vergleichenden Widerstände gleich dem Verhältniss der Wider stände der Galvanometerdrähte, vorausgesetzt, dass den Win dungen die bezeichnete Einstellung gegeben ist. Fügt man nun den beiden Galvanometerdrähten solche Widerstände hinzu, dass wiederum die Ablenkung dieser Nadel verschwindet, so ist auch das Verhältniss der hinzugefügten Widerstände gleich dem Ver hältniss der zu vergleichenden. Um die Leitungsfähigkeit der Substanz aus dem gemessenen Widerstande zu berechnen, muss man diesen durch die Dimen sionen des Leiters und die Leitungsfähigkeit ausdrücken. Soll dabei die Genauigkeit so weit geführt werden, dass ein Fehler von der Ordnung des Verhältnisses von Dicke und Länge des Drahtes nicht zugelassen wird, so darf man an den Verbindungs stellen der Drähte die Ströme nicht mehr als linear betrachten, sondern muss von der Theorie der Stromverzweigung in nicht linearen Leitern Gebrauch machen. Der Verfasser zeigt, wie die erweiterte Auffassung des Begriffes des Widerstandes, welche diese Theorie erfordert, sich auf den vorliegenden Fall anwendet. Es wird erörtert, in welcher Art die Verbindungen der Poldrähte der Kette und die Galvanometerdrähte anzuordnen sind, um den Anforderungen der Theorie zu genügen; insbesondere wenn der zu prüfende Leiter in Gestalt eines massig langen Cylinders oder eines rechtwinklingen Parallelepipedons vorliegt. Für letzteren Fall wird die Berechnung des Widerstandes aus den Dimensionen