952 39. Elektrophysiologie. den Herr Sachs aus Experimenten mit minimaler Reizung ge zogen, sich auch bei maximaler bewährt hat, so haben die von Herrn du Bois-Reymond daraus abgeleiteten Folgerungen eine sichere Basis gewonnen. Durch besondere Versuche ist nachge wiesen, dass die partielle Muskelerregung auch nur zu partieller Ermüdung führt. Gd. Boudet. Recherches sur le bruit musculaire. Gaz. medio, de Paris p. 121f. Herr Boudet untersuchte mit Hilfe eines Mikrophons sowohl als auch mit Hülfe eines besonders empfindlichen Stethoskop’® eigener Construktion am Menschen das Muskelgeräusch und fand dasselbe bei Verstärkung der willkürlichen Innervation nicht nur verstärkt, sondern auch in Bezug auf den Ton erhöht. Um das Muskelgeräusch an isolirten Froschmuskeln zu studiren wurde der Muse, gastroenemius an dem einen, in der Mitte einer ge spannten Membran angebrachten Kohlecontakt eines Mikrophons — elektrisch von demselben isolirt — aufgehängt und elektrisch gereizt. Zur directen Reizung liessen sich Inductionsschläge nicht verwenden, weil diese auch in anderen feuchten Leitern, welche an die Stelle des Muskels gebracht waren, eigenthümliche Ge räusche erzeugten. Jede Schliessung oder Oeflnung eines den Muskel durchsetzenden constanten Muskels brachte aber nur im Muskel, und zwar bei Ausschluss irgend welcher Reibung der Elektroden ein charakterisches Geräusch hervor, welches hei rythmischer Wiederholung der Schliessung und Oeffnung in einen der Reizzahl entsprechenden Ton überging. Die Uebereinstim- mung zwischen Reizzahl und Schwingungszahl des Tones ging bei frischen Muskeln bis 200 in der Secunde. Die Intensität des Muskelgeräusches ist stärker, wenn der Muskel mit einigen Grammen belastet, als wenn er unbelastet ist. Wird die Achilles sehne eines, in seinem natürlichen Zusammenhang belassenen Gastroknemius mit dem Mikrophon verbunden, so hört man ein beständiges Geräusch, welches auch nach Unterbrechung der Circulation in dem betreffenden Bein fortbesteht, und dessen Ton-